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Inhaltsverzeichnis


Almen in Bayern

Wer an Bayern denkt, denkt an Berge – ein Klischee, aber ein wahres. Zum Bild schneebedeckter Gipfel und imposanter Gipfelkreuze gehören auch saftige Almwiesen mit glücklichen Kühen darauf. Almen sind Sonderformen landwirtschaftlicher Betriebe und keineswegs mit einfachen Berghütten zu verwechseln, die Wanderern Unterschlupf und Verpflegung gewähren. Während eine konventionelle Berghütte oft ganzjährig geöffnet ist, wird auf einer traditionellen Alp- oder Almhütte nur den Sommer über – dafür aber umso intensiver – landwirtschaftlich gearbeitet. Daneben gibt es auch Mischformen.

Rund 100 Tage im Jahr, meist von Anfang Juni bis Ende September, richten sich Sennerinnen und Senner auf einer klassischen Alm häuslich ein. Sie wohnen dort, um nach dem Vieh zu sehen, das in den Sommermonaten die Almwiesen bevölkert, stellen Milchprodukte her und bewirtschaften und pflegen das Gebiet um die Alm herum. Der Kaser, wie man die Alm in manchen Regionen auch nennt, ist mit einem Stall und einer Wohnstube mit Feuerstelle ausgestattet. So auch auf der Piesenhausener Hochalm im Landkreis Traunstein, für die Almbauer Anderl Aigner die Verantwortung trägt. Wie auf vielen anderen Almen bewirtet das Almpersonal auch hier Bergwanderer im Nebenverdienst.

Leben zwischen Berg und Tal

Ohne Bauernhof keine Alm: Eine Alm ist stets ein Ableger eines normalen landwirtschaftlichen Betriebs im Tal. Während Mensch und Tier den Sommer in den Bergen genießen, verbringen sie die Wintermonate im Tal. Almauf- und -abtrieb sind wichtige Eckpunkte im Bergbauernjahr. Besonders das Ende der Saison wird traditionell mit dem Almabtrieb gefeiert: Die Milchkühe und die Jungrinder werden aufwändig geschmückt und in einem langen Zug von der Alm zurück zum Hof geleitet. Dahinter verbirgt sich die Freude über eine glücklich und unfallfrei verlaufene Saison. Ist ein Tier während des Sommers erkrankt oder gar abgestürzt, fällt das imposante Schmücken deshalb aus.


Hüttenschmankerl für Daheim

Abgesehen von atemberaubenden Bergen, landwirtschaftlichen Almhütten und Weidetieren ist es auch das kulinarische Angebot, das den einzigartigen Charme der bayerischen Almen ausmacht. Wir haben die liebsten Rezepte von Almbäuerinnen und -bauern aus ganz Bayern gesammelt, damit ihr den unverkennbaren Geschmack der Berge das ganze Jahr über in eure eigenen vier Wände bringen könnt. Von deftigen Köstlichkeiten bis hin zu süßen Versuchungen.  Zum Rezept gelangt ihr ganz einfach mit einem Klick auf das jeweilige Bild.

Deftige Hüttenschmankerl

Hier warten gefüllte Kartoffelnudeln, Krautstrudel, dreierlei Nockenvariation, und der eigens kreierte „Kenzen“-Toast der Allgäuer Kenzenhütte auf euch.


Süße Hüttenschmankerl

Natürlich darf auch Nachtisch nicht fehlen. Nachfolgend gelangt ihr zu den Rezepten für Käsekuchen mit frischen Zwetschgen, Almnussen, Topfen- und Apfelstrudel.




Unser kleines Hütten-ABC

Alm, Alp, Alpe oder Alb – da kann man schon mal durcheinanderkommen, oder? Aber keine Sorge, wir haben hier für euch das „Kleine Hütten-ABC“ zusammengestellt, um Licht ins Dunkel zu bringen. Von der Herkunft des Begriffs „Alm“ bis zur Entstehung des heiß begehrten Hüttenkäses – alles, was ihr über die bayerischen Almen wissen müsst.


Alm, Alp, Alpe oder Alb – Wie heißt es denn nun richtig?

Alles ist richtig. Alm heißt sie in vielen Regionen Bayerns. Alp, Alpe und Alb sind schwäbische Namen. Im engeren Sinne sind damit die Bergwiesen gemeint, auf denen Kühe, Schafe, Pferde und Ziegen im Sommer weiden. Wer
nicht aus der Landwirtschaft kommt, versteht unter Alm meist nur eine Berghütte.


Was ist ein Bergkäse?

In der Regel wird Bergkäse mindestens in Teilen im Gebirge hergestellt, meist als würziger Hartkäse ohne Lochung. Etliche Bergkäse haben als geschützte Produkte Karriere gemacht, in Deutschland u. a. der „Allgäuer Bergkäse“, der zum Weltgenusserbe Bayerns gehört.


Warum heißt Hüttenkäse „Hüttenkäse“?

Der Hüttenkäse, wie wir ihn heute kennen, wurde in England erfunden. Er wurde in „Cottages“, also Landhäusern hergestellt, was in Deutschland als „Hütte“ übersetzt wurde. Hüttenkäse, bei uns auch als körniger Frischkäse bekannt, hat’s in sich: viel Eiweiß, Spurenelemente und Mineralstoffe, aber wenig Kalorien.



Wo findet man die schönsten Almen in Bayern?

Damit Wanderer an den alpinen Kleinoden nicht etwa vorbeiwandern, haben wir hier eine kleine Auswahl unserer Favoriten zusammengestellt.


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Wie verhält man sich auf der Alm?

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Unsere bayerischen Almen: Für die einen sind sie ein Arbeitsplatz, für die anderen ein Ort der Erholung und für Tiere und Pflanzen ein wichtiger Lebensraum. Wo unterschiedliche Interessen zusammenkommen, sind Konflikte absehbar. Ohne Rücksicht geht es nicht. Wenn wir die Almen nicht schützen, verlieren Bergbäuerinnen und Bergbauern ihre Lebensgrundlage. Die Almen, wie wir sie lieben, gibt es dann nicht mehr. Denn ohne Bewirtschaftung verwandeln sich artenreiche Bergwiesen in Buschland. Die Kulturlandschaft, über Jahrhunderte gepflegt, verschwindet.

Der Deutsche Alpenverein (DAV) pflegt das Wegnetz der Almen – und schafft damit die Voraussetzungen für ein rücksichtsvolles Miteinander. DAV-Wegereferent Hanspeter Mair nennt die wichtigsten Verhaltensregeln in den Bergen:


1. Das Wichtigste: Verhalten in gefährlichen Situationen

Sollte es zu gefährlichen Situationen kommen, bewahren Sie Ruhe und laufen Sie nicht davon! Im absoluten Notfall versetzen Sie dem Tier mit dem Stock einen gezielten Schlag auf die Nase. Andernfalls gehen Sie langsam und stetig aus der Gefahrenzone, ohne den Tieren den Rücken zuzukehren. Diese Empfehlungen gelten für alle Weidetiere, egal ob Rind, Schaf, Pferd oder Ziege.


2. Gefährliche Situationen vermeiden

Um gefährliche Situationen bei Begegnungen mit dem Weidevieh zu vermeiden, sollten Wanderer einige Empfehlungen beachten und wichtige Verhaltensweisen der Rinder kennen. Bei Rinderherden sind zu unterscheiden:

  • Mutterkuhherde: Diese besteht aus Muttertieren und ihren Kälbern. Jungtiere sind neugierig, aber Achtung: Muttertiere verteidigen ihre Kälber impulsiv (Schutzinstinkt!). Dies kann zu sehr gefährlichen Situationen führen. Auch wenn männliche erwachsene Tiere (Stiere) dabei sind, ist besondere Vorsicht geboten.
  • Jungtierherde (Regelfall auf Almen/Alpen): Diese jüngeren Tiere sind neugierig, oftmals bewegungsfreudig bis übermütig und kommen einem gerne entgegen. Beim Kontakt kann es zu Erschrecken, verbunden mit unkontrollierten Bewegungen kommen.
  • Milchkuhherde: Sie besteht aus in aller Regel ruhigen und friedlichen Kühen, welche regelmäßig gemolken werden. Ein enger Kontakt und Vertrautheit mit Menschen ist daher gegeben.

3. Keine Spuren hinterlassen

Eine Regel für alle, die auf Rädern unterwegs sind. Tiefe Bremsspuren im Boden begünstigen Erosion, also das Abtragen von fruchtbarer Erde. Ohne Erde keine
Vegetation. Deshalb ist es gerade nach starkem Regen wichtig, umsichtig zu fahren und auf die Natur zu achten.


4. Auf markierten Wegen bleiben

Ganz gleich, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad: immer den markierten Wegen folgen. Sie dienen als Orientierungshilfe und damit der eigenen Sicherheit. Zudem schützen sie die sensible Vegetation. Denn so werden nur die Wege benutzt und die angrenzenden Flächen bleiben unberührt. Achtung: Das Befahren querfeldein ist tatsächlich untersagt!

Sollte der Weg über Viehweiden führen, sollte auf der offenen Weide immer ein Stock mitgeführt werden. Es ist ratsam, die Tiere im Auge zu behalten und vor allem Kälber weder zu streicheln noch zu füttern! Die Tiere könnten von vorherigen Störungen schon gereizt sein. Zeigt eine Herde Unruhe oder werden Wanderer bereits von Tieren fixiert, unbedingt Abstand halten! Lieber einen Umweg in Kauf nehmen!


5. Abstand zu Weidetieren halten

Weidetiere schätzen es nicht, wenn man ihnen auf die Pelle rückt. Deshalb: auf Abstand bleiben, nicht anfassen, nicht lärmen.

Wer mit Hunden unterwegs ist: Eine Leine ist Pflicht! So wird verhindert, dass der Hund der Herde zu nahe kommt oder diese jagen will. Hunde gleichen Wölfen und werden daher oft gerade von Muttertieren angegriffen. Wenn ein Angriff abzusehen ist, sollte der Hund jedoch sofort abgeleint werden. Hunde sind schnell genug, um auszuweichen. Dadurch wird auch vom Hundehalter abgelenkt, sodass dieser den Gefahrenbereich verlassen kann!


6. Drohverhalten von Rindern erkennen

Sollte es trotzdem zu einer Begegnung kommen, ist es wichtig, das Verhalten der Rinder genau zu beobachten und zu verstehen. Zu Beginn einer Begegnung bleiben die meisten Rinder stehen und fixieren ihr Ziel. Dabei heben und senken sie den Kopf, schnauben (= intensives Riechen, da Rinder relativ schlecht sehen). Die Tiere gehen meist erst einige langsame Schritte in Richtung ihres Zieles, bevor sie loslaufen.


7. Abfall und Hundekot wieder mitnehmen

Auf den Almen gibt es keine Müllabfuhr. Das bedeutet: Alles, was mit uns auf den Berg kommt, müssen wir auch wieder mit hinunternehmen. Das gilt ausdrücklich auch für Zigarettenkippen und Hundekot.

Denn: Hundekot im Grünland ist nicht nur eklig, sondern vor allem gefährlich. Erledigt der Hund sein Geschäft quasi auf dem Teller der Kuh, ist deren Gesundheit in Gefahr. Denn mit dem Hundekot werden auch Krankheitserreger übertragen. Diese nehmen Rinder ebenso wie Pferde, Schafe oder Ziegen bereits während des Weidens oder bei der Fütterung im Stall auf. Hundekot an den Halmen enthält mitunter Bakterien, Würmer oder sogar den extrem gefährlichen Erreger Neospora caninum. Dieser durch Hunde übertragene Parasit kann bei Kühen sogar Fehl- und Totgeburten auslösen.


Hier geht es zur Übersicht von Verhaltensregeln zum Ausdrucken und Mitnehmen!

(Quelle PDF und folgende Texte: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten & Holzkirchen)



Mit unseren Infos, Tipps und Tricks seid ihr perfekt für euren nächsten Besuch der bayerischen Almen gewappnet. Wir wünschen viel Spaß beim Wandern, Entdecken und Genießen!

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