Preiswerte Protein-Power: Milchprodukte machen’s einfach.

Für aktive, bewegungsfreudige Menschen ist Protein in der Ernährung schon lange unverzichtbar. Um Muskelwachstum und Fitness zu steigern, greifen viele deshalb zu kostspieligen Nahrungsergänzungsmitteln. Der Eiweiß-Boost lässt sich allerdings viel einfacher und preiswerter erzielen: Milch und Milchprodukte enthalten jede Menge wertvolle Proteine, die der Körper auch noch superschnell umwandeln kann. Und das Beste: Milchprodukte sind nicht nur lecker, sie lassen sich ganz einfach in die alltäglichen Mahlzeiten integrieren!

Was genau in der Milch steckt, welche Rollen Molkenproteine und Kaseine spielen und wie ihr Milchprodukte im Alltag gezielt fürs Training oder zur Regeneration nach dem Sport nutzen könnt, erfahrt ihr hier. Außerdem erklärt Ernährungsexpertin Dr. Christina Steinbach im Interview mit der Initiative Milch, worauf es bei einer ausgewogenen Ernährung für Sporttreibende wirklich ankommt. Und obendrauf gibt’s leckere, proteinreiche Rezeptideen


Inhaltsverzeichnis



Molkenproteine und Kaseine: das Power-Duo

Bereits ein Glas Milch (200 ml) enthält rund sechs Gramm Protein. Das deckt bereits über ein Zehntel des Tagesbedarfs eines durchschnittlichen Erwachsenen und etwa fünf bis zehn Prozent des Bedarfs von Hochleistungssportlern. Mehr darüber, wie viel Eiweiß einzelne Personengruppen benötigen, erfahrt ihr im Interview mit Ernährungstherapeutin Dr. Claudia Laupert-Deick.

Während es kaum einen Unterschied macht, ob ihr fettarme Milch, Mager- oder Vollmilch trinkt, ist es entscheidend, ob ihr reine Milch oder Milchprodukte zu euch nehmt. Noch mehr Protein als Milch enthalten nämlich Lebensmittel wie Quark, Skyr oder griechischer Joghurt. Ein echter Eiweiß-Champion ist dabei der Magerquark mit bis zu 13 Gramm Protein pro 100 Gramm.

Aber Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß! Wir unterscheiden zwischen Kaseinen und Molkenproteinen, die in reiner Milch in einem anderen Verhältnis enthalten sind als in Milchprodukten. Beispielsweise befinden sich in der Milch etwa 80 Prozent Kasein und 20 Prozent Molkenprotein, bei Käse variiert das Verhältnis der beiden Eiweißarten. Obwohl reine Milch mehr Kasein als Molkenprotein enthält, befinden sich Molkenproteine vor allem in flüssigeren Produkten wie Ricotta und Kaseine vorrangig in härterem Käse. Je nach Art des Milchproduktes wird bei der Herstellung unterschiedlich viel Molke ausgeschieden und es gilt: Je trockener der Käse ist, desto weniger Molkenprotein und desto mehr Kasein ist enthalten.

Wichtig zu wissen: Die beiden Eiweißarten haben verschiedene Funktionen für euren Körper.

Molkenprotein, auch bekannt als Whey-Protein, ist die perfekte Eiweißquelle, wenn euer Körper schnell Nachschub braucht. Denn aufgrund seiner Form kann es blitzschnell aufgenommen und verwertet werden – ohne große Verdauungsarbeit.

Daneben liefert Molkenprotein alle essenziellen Aminosäuren, also genau die Eiweißbausteine, die unser Körper nicht selbst herstellen kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss. Für den maximalen Proteinschub sorgen die zahlreichen verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs) im Molkenprotein. Diese werden direkt in der Muskulatur verarbeitet – im Gegensatz zu anderen Aminosäuren, die erst den Umweg über die Leber nehmen.

Weil die Molkenproteine den Aminosäurespiegel im Blut so schnell ansteigen lassen und einen großen Vorrat an Proteinbaustoffen liefern, ist es für Sportlerinnen und Sportler sinnvoll, sie unmittelbar nach dem Training einzunehmen. Beschädigte Muskelfasern werden repariert und neue Muskelmasse aufgebaut. So schnell wie Molkenprotein vom Körper aufgenommen wird, ist es allerdings auch wieder aus dem Körper verschwunden. Molkenprotein gilt daher als sehr wirkungsvolle, aber kurzfristige Eiweißquelle.

 

Schon gewusst?

Molkenprotein hat aufgrund seiner vielen essenziellen Aminosäuren eine biologische Wertigkeit von 104. Das bedeutet: Unser Körper kann das Molkenprotein besonders effizient in körpereigenes Eiweiß umwandeln. Damit übertrifft es sogar das Volleiprotein, das mit einer Wertigkeit von 100 als Referenzwert verwendet wird.

Während Molkenprotein der Sprinter unter den Milchproteinen ist und für den schnellen Eiweißschub sorgt, übernimmt Kasein die Rolle des Langstreckenläufers. Kasein wird vom Körper deutlich langsamer verdaut, weil die Proteine, gemeinsam mit anderen Stoffen, in sogenannten Mizellen gebunden sind. Erst durch die sauren Bedingungen in unserem Magen lösen sich die Mizellen auf. Körpereigene Enzyme zerlegen dann die freigewordenen Proteine in die wertvollen Aminosäuren.

Weil Kasein unseren Körper über viele Stunden hinweg gleichmäßig mit Aminosäuren versorgt, wird es von vielen sportlich aktiven oder gesundheitsbewussten Menschen mit der Abendmahlzeit eingenommen. Dadurch kann der Körper über die Nacht hinweg von den Eiweißreserven zehren und die Muskeln regenerieren. Auch bei Personen, die eine Diät machen, sind kaseinreiche Mahlzeiten rund um den Tag beliebt, denn dieses Protein sättigt spürbar länger als viele andere Eiweißquellen.

Da der Körper aber nicht alle Bestandteile von Kasein vollständig verwerten kann, liegt dessen biologische Wertigkeit im Vergleich zu Molkenprotein bei 77. Für den schnellen Proteinschub nach dem Training ist Kasein also eher weniger geeignet, punktet aber als dauerhafter Eiweißlieferant.

 

Schon gewusst?

Kasein steckt voller Calcium – ein wichtiger Mineralstoff für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Besonders praktisch also, wenn ihr gleich mehrfach profitieren wollt.

Kasein und Molkenprotein sind im Zusammenspiel ein echtes Power-Duo. Während Molkenprotein den Körper schnell und kurzfristig mit Eiweiß versorgt, hält Kasein die Eiweißzufuhr lange stabil. Aber Achtung: „Zu viel Eiweiß bringt keinen zusätzlichen Nutzen“, verrät Dr. Claudia Laupert-Deick im Interview. Denn zu viel Protein kann unserem Körper auf Dauer auch schaden. Bei einer ausgewogenen Ernährung braucht der Körper in der Regel also keine weiteren Nahrungsergänzungsmittel, um seinen Proteinbedarf zu decken.


Milchproteine für die Muskeln: Wann esse ich was?

Milch und Milchprodukte schmecken nicht nur köstlich, sondern sind auch wahre Proteinwunder! Sie liefern hochwertiges Eiweiß, das Sporttreibenden gezielt hilft, die eigenen Trainingsziele zu erreichen. Sehr beliebt sind vor allem bayerische Milch und Milchprodukte.

Entscheidend ist neben der Art und Menge der aufgenommenen Proteine auch, wann wir sie zu uns nehmen. Hier erfahrt ihr, wann ihr welche Milch und Milchprodukte am besten in euren Tag integriert – von morgens bis abends.

Der ideale Start in den Tag: Joghurt mit frischem Obst und Müsli oder Quark auf Brot. Beide Kombis liefern wertvolle Proteine und Kohlenhydrate für einen aktiven Morgen und eignen sich außerdem hervorragend als Snack vor dem Training: Sie liegen leicht im Magen und versorgen den Körper dank des Milchzuckers rasch mit Energie.

Nach einem aktiven Vormittag und einem leichten Frühstück braucht der Körper neue Energie, um gut durch den restlichen Tag zu kommen. Milchprodukte sind dabei eine wertvolle Ergänzung für ein nährstoffreiches Mittagessen. Besonders beliebt bei Sportbegeisterten ist Magerquark – eiweißreich und vielseitig einsetzbar. Verfeinert mit frischen Kräutern macht er zum Beispiel Kartoffeln zu einem günstigen, einfachen und leckeren Gericht. Als leichtes Dessert im Anschluss eignet sich Skyr mit zuckerarmem Obst, wie Erdbeeren oder Heidelbeeren. Wer es noch süßer mag, kann den Skyr auch mit bayerischem Honig verfeinern.

Dieses leckere Mittagessen eignet sich als Mahlzeit vor dem Training und liefert mit der Kombination aus komplexen Kohlenhydraten, hochwertigem Eiweiß und Vitaminen eine ideale Grundlage für körperliche Leistung. Zudem unterstützt es nach dem Training die Muskelregeneration und füllt die Energiespeicher auf.

Wann genau ist der optimale Zeitpunkt für die Proteinzufuhr nach dem Sport? Ernährungsexpertin Dr. Christina Steinbach erklärt im Interview „Sport und Ernährung in Balance – mit Joghurt“ mit der Initiative Milch: „In der anabolen Phase, den ersten 30 Minuten nach dem Training, sind die Muskeln besonders empfänglich für Nährstoffe. Hier hilft der hohe Proteingehalt, um etwa beschädigte Muskelfasern zu reparieren.“ Ein Protein-Shake eignet sich besonders gut, um eurem Körper einen schnellen Eiweißkick zu geben. Und den könnt ihr ohne Nahrungsergänzungsmittel ganz einfach zu Hause vorbereiten! Skyr, Magerquark, einfache Milch und etwas zuckerarmes Obst eignen sich hervorragend dafür, schmecken ausgezeichnet und sind auch noch kostengünstig.

Für den schnellen Boost setzen viele Sporttreibende tagsüber besonders auf Molkenproteine, auch als Whey bekannt. Kaseine eignen sich stattdessen abends besser, da sie den Körper über Stunden hinweg gleichmäßig mit Eiweiß beliefern. Als Abendessen empfiehlt sich deshalb magerer Hartkäse auf Dinkelbrot – ein Snack der nicht nur sättigt, sondern auch schmackhaft und kalorienarm ist und den Körper über Nacht optimal mit hochwertigem Eiweiß versorgt.

Einfache Rezepte für einen Proteinschub

Mit Milch, Joghurt, Quark & Co. zaubert ihr im Handumdrehen einfache Snacks und Mahlzeiten, die gut schmecken und richtig was können. Als Inspiration zum Nachmachen findet ihr hier unsere liebsten Protein-Rezepte sowie die geheimen Favoriten von bekannten Fitnessprofis.

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