Zwiebelgemüse aus Bayern
Lauch
Der Lauch, auch Porree genannt, zählt – wie Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch – zur Familie der Narzissengewächse, schmeckt aber milder als seine scharfen Verwandten. Von der Wurzelspitze bis zu den Blättern ist beim Lauch so gut wie alles essbar. Die aromatischen Stangen sind eine wichtige Vitamin-C-Quelle und enthalten reichlich Ballaststoffe, Folsäure und Eiweiß. Auch der Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan ist beachtlich.
Aufgrund seiner Schwefelverbindungen gilt Lauch wie seine Verwandten zudem als Entschlackungs- und Entgiftungsgemüse. Er regt die Nierentätigkeit an und wirkt der Bildung von Nierensteinen entgegen. Auch regt er die Verdauungstätigkeit an und beschleunigt den Gallenfluss. Zudem wird Porree eine lindernde Wirkung bei Bronchialerkrankungen zugeschrieben. Abgesehen davon ist das Gemüse eine absolute Köstlichkeit auf dem Teller – ob als Beigabe in Suppe und Eintopf, als Bestandteil von Aufläufen und Quiches oder als cremig verfeinertes Gemüse zu Fleisch & Co.
Lauch sollte frisch gegessen werden, denn er ist nur wenige Tage ohne Qualitätsverlust haltbar. Nicht in unmittelbarer Nachbarschaft mit aromaempfindlichen Lebensmitteln aufbewahren, da er seinen zwiebelartigen Geschmack schnell überträgt.
Zwiebel
Die Speisezwiebel gilt nach der Tomate als zweitwichtigste Gemüsesorte in Deutschland. Rund ein Fünftel der in Deutschland erzeugten Speisezwiebeln kommt aus Bayern – 82.000 Tonnen. Im Durchschnitt werden je Haushalt 6,9 Kilogramm Zwiebeln pro Jahr verzehrt, meist in Form von klassischen Speisezwiebeln, so genannten Sommerzwiebeln mit brauner oder gelber Schale und weißem Fruchtfleisch. Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Arten, unter anderem die große Gemüsezwiebel, Lauchzwiebeln und Zwiebeln mit roter Schale, die sich besonders dekorativ in Salaten machen.
Das ätherische Öl Allicin ist es, das uns beim Zwiebelschneiden zum Weinen bringt und die Schleimhäute reizt. Damit sich der Tränenfluss in Grenzen hält, die geschälte Zwiebel kurz unter kaltes Wasser halten und beim Schneiden ein sehr scharfes Messer benutzen. Zuviel Zwiebelgenuss kann übrigens bei empfindlichen Menschen Blähungen auslösen. Gewürze wie Kümmel und Oregano helfen, die Winde zu verringern, außerdem kann man den Körper auch langsam an die Zwiebel gewöhnen. Und das lohnt sich – denn die würzige Knolle ist ein echtes Gesundheitswunder. Sie wirkt antibiotisch, entzündungshemmend und desinfizierend. Sie soll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose und Krebs schützen. Auch eine Senkung des Cholesterinspiegels, eine gute Wundheilung sowie ein verbesserter Blutfluss stehen auf der Liste ihrer positiven Eigenschaften.
Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit sind Zwiebeln aus heimischem Anbau ganzjährig erhältlich. Es lohnt sich beim Kauf also, auf die Herkunft zu schauen. Die Zwiebeln sollten sich fest und trocken anfühlen – ohne grüne Triebe oder dunkle Stellen. Tipp: Wenn die Schale beim Schütteln des Zwiebelnetzes raschelt, ist dies ein Zeichen trockener und damit gut haltbarer Zwiebeln. Anders dagegen Frühlings-, Bund- oder Lauchzwiebeln: Hier weisen knackig-grüne Stängel und röhrenförmige Blätter auf Frische hin.
Knoblauch
Auch die aromatische Knolle hat es bereits auf Bayerns Felder geschafft. Mehr über das hierzulande eher seltene Zwiebelgemüse erfahrt ihr in unserer Kategorie der bayerischen Exoten. Übrigens: In Bayern ist sogar eine ganze Region nach dem Lauchgewächs benannt. Das fränkische Knoblauchsland ist eines der größten zusammenhängenden Anbaugebiete seiner Art.