Hopfen aus Bayern
Hopfen und Malz – Gott erhalt’s! Doch Hopfen ist nicht nur für vollmundiges Bier unerlässlich. Die Kletterpflanze hat sich auch in der Naturmedizin einen Namen gemacht: Hopfen wirkt beruhigend und entkrampfend, regt die Verdauung an und beschleunigt die Wundheilung. Aufgrund dieser Eigenschaften hat er bereits seit dem Mittelalter einen festen Platz in Klostergärten.
Beste Voraussetzungen für den Hopfenanbau in Bayern herrschen in der Hallertau – wie auf Michael Preitsameters „Reimhof“. „Rund 800 Doppelzentner Dolden können wir in einem guten Jahr ernten“, berichtet der Landwirt.
Die Hallertau ist gleichzeitig das größte Anbaugebiet weltweit. Hier wird rund ein Drittel des weltweit gehandelten Hopfens angebaut. In jedem Maßkrug stecken übrigens rund fünf Minuten Arbeitszeit eines Hopfenbauers. Wie genau Hopfen zu Bier wird, haben wir interessierten Konsumenten bei unserer Verbrauchertour gezeigt:
Fakten, Fakten, Fakten
Die Hopfenpflanze gehört zu den Hanfgewächsen und wird bis zu sieben Meter hoch. Die Blüten wachsen von Juni bis August, die Früchte reifen von Juli bis September. Hopfen wird bis zu 50 Jahre alt, aber die Pflanze rankt sich jedes Jahr aufs Neue empor. Weltweit gibt es über 70 verschiedene Hopfensorten, von leicht süßlich bis bitter. Brauer teilen sie in Bitter- und Aromahopfen ein. Der erstgenannte sorgt durch seine Bitterstoffe unter anderem für den typischen Pilsgeschmack, der Aromahopfen gibt zum Beispiel dem Craft Beer seine süßliche Note. Deutschland gehört weltweit zu den wichtigsten Hopfenproduzenten. 70 Prozent der deutschen Hopfenernte werden exportiert, in mehr als 100 Länder der Erde.
Beim Bierbrauen werden nur die Dolden verwendet und diese werden ausschließlich von den weiblichen Pflanzen gebildet. Die darin enthaltenen Stoffe geben Bieren ihren typischen Geschmack. Zwischen 100 und 400 Gramm Hopfen kommen pro Hektoliter zum Einsatz, je nachdem, wie herb ein Bier sein soll. Über den Geschmack eines Biers entscheidet neben der Hopfensorte vor allem auch die Art der Verarbeitung. Wenn der Hopfen bereits beim Sieden zugegeben wird, gibt er mehr Bitterstoffe ab, als wenn man ihn erst später einsetzt.