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Honig – Natur pur

Regionaler Honig ist nicht nur ein süßer Genuss, sondern auch ein Zeugnis für die harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur. Bienen sind wahre Helden der Natur, sie bestäuben rund 80 Prozent unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen. Damit erhalten sie nicht nur unsere Landschaft, sondern sichern uns auch die Vielfalt an Nahrungsmitteln, wie wir sie kennen und genießen. Kein Wunder also, dass die Honigbiene als eines der wichtigsten Nutztiere gilt. Eine der köstlichen Manifestationen ihrer Arbeit ist der Honig. Der Prozess der Honiggewinnung in Bayern ist geprägt von nachhaltigen und traditionellen Methoden, die den natürlichen Lebensraum der Bienen respektieren und fördern.


Inhaltsverzeichnis


Imkerei in Bayern

Die bayerische Imkerei ist mehr als nur eine landwirtschaftliche Tätigkeit – sie ist eine Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Mit rund 270.000 Bienenvölkern beheimatet Bayern mehr als ein Viertel aller deutschen Bienenstöcke. Dahinter stehen 42.000 Imkerinnen und Imker, die mit Herzblut und Engagement für das Wohl ihrer Bienen sorgen [Stand 2024]. Das sind ein Drittel mehr als im Jahr 2013. Obwohl die Mehrheit in ihrer Freizeit imkert, sind ihre Beiträge zur Bestäubung unserer Pflanzen von unschätzbarem Wert. Im Gegensatz zu anderen Blüten besuchenden Insekten sind Honigbienen nämlich blütenstet und bleiben immer bei der gleichen Blütenart. Das hilft den Pflanzen bei der Bestäubung ganz besonders. Bayern fördert und unterstützt die Imkerei durch kostenlose Beratung, unabhängige Forschung und finanzielle Förderung, um die ökologische Vielfalt und die Zukunft unserer Nutzpflanzen zu sichern. Mehr über den Beruf Imker:in erfaht ihr hier.

Wie entsteht Honig?

Der Weg von der Blüte zum Honigglas ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Honig ist ein wertvolles Naturprodukt, das in einem natürlichen Prozess von Honigbienen erzeugt wird. Bienen produzieren allerdings erst dann Honig, wenn sie ein Überangebot an Nektar bzw. vorfinden. Dann wird der Nektar bzw. Honigtau nämlich zur Bevorratung eingelagert. Und erst dann wird daraus Honig. Und so funktioniert’s:

Die Ausgangsstoffe für die Honigentstehung sind Blütennektar und Honigtau (= zuckerhaltige Ausscheidungsprodukte von Insekten). Sie werden von bestimmten Arbeiterbienen gesammelt. Diese nehmen die Zuckersäfte mit ihrem Rüssel auf und lagern sie in der so genannten Honigblase. Dabei leisten sie echte Fleißarbeit: Für nur ein Kilogramm Honig besuchen sie bis zu fünf Millionen Blüten und legen dabei gemeinsam eine Strecke zurück, die dreimal um die Erde reicht.

In der Honigblase, die auch Honigmagen genannt wird, wird der Pflanzensaft durch die zugesetzten Enzyme in eine frühe Form von unreifem Honig umgewandelt. Wenn die Sammelbienen wieder im Bienenstock ankommen, geben sie dort den unfertigen Honig an Stockbienen weiter, die ihn im Laufe der Zeit mehrfach transportieren (umtragen) und erneut körpereigene Enzyme zusetzen, indem sie ihn in ihren Körper aufnehmen und wieder abgeben, um ihn zu trocknen.

Ist der Honig trocken genug, verschließen die Arbeiterinnen die Waben mit Wachs, das sie im Körper produzieren. Erst jetzt können Imkerinnen und Imker den Honig entnehmen.

Wie wird Honig gewonnen?

Sind die Waben geschlossen, im Fachjargon „verdeckelt“, weiß der Imker, dass der Honig reif ist. Vorsichtig entfernt er die gefüllten Honigwaben aus dem Stock und entfernt die Wachsdeckel. Anschließend kommen die Waben in eine Honigschleuder, die sich so schnell dreht, dass der Honig abfließt. Danach wird der Honig gesiebt, um alle Wachsrückstände zu entfernen. Der Imker rührt den Honig einige Tage bis Wochen regelmäßig um und füllt ihn schließlich in Gläser ab.

Welche Honigsorten gibt es in Bayern?

Honig ist gleich Honig? Von wegen! Bayern hat eine Vielzahl heimischer Honigsorten zu bieten, die in Farbe, Konsistenz, Geruch und Geschmack variieren. Und obwohl es sich um reine Naturprodukte handelt, unterscheiden sich auch die „Inhaltsstoffe“, je nachdem, was die Bienen gesammelt haben. Grundsätzlich wird Honig in zwei Kategorien eingeteilt:

Nektarhonig bzw. Blütenhonig ist wahrscheinlich die bekannteste Art von Honig. Es ist ein Sammelbegriff für alle Honigsorten, die aus Nektar gewonnen werden, also einem zuckerhaltigen Saft von Pflanzen, den die Bienen aus den Blütenkelchen sammeln. Die spezifischen Blüten, die eine Biene besucht, bestimmen den Geschmack, das Aroma und die Farbe des Honigs. Blütenhonige zeichnen sich generell durch ihre helle Farbe und einen milden Geschmack aus.

Die Basis für Honigtauhonig bzw. Waldhonig ist nicht Blütennektar sondern Honigtau, also Ausscheidungen von pflanzensaftsaugenden Insekten. Winzige Waldbewohner wie Schild- und Blattläuse nehmen den süßen Saft von Laub- und Nadelbäumen auf und verdauen ihn. Dabei nehmen sie deutlich mehr auf, als sie verarbeiten können und geben den Rest in Form von Honigtau wieder ab. Dieser wird von Bienen eingesammelt und zu Honig verarbeitet. Waldhonig hat eine dunklere Farbe und ist flüssiger und oft aromatischer als Blütenhonig.

Stammt der Honig zu mindestens 60 Prozent aus dem Nektar oder Honigtau von nur einer Pflanzenart, kann er als „Sortenhonig“ bezeichnet werden. Damit das gelingt, bringt ein Imker seine Bienen an Orte, wo es viele Blüten oder Bäume von einer Sorte gibt. Außerdem muss Sortenhonig immer einen charakteristischen Geschmack und Geruch sowie eine sortentypische Farbe aufweisen. Sortenhonige sind beispielsweise Raps-, Edelkastanien-, Akazien- oder Tannenhonig. Mehr über bayerische Honigsorten erfahrt ihr auf der Seite des Landesverbands Bayerischer Imker e. V.


Worauf sollte man beim Einkauf von Honig achten?

Achtung: Fälschungen!

Jeder Deutsche verzehrt im Schnitt ein Kilo Honig pro Jahr. Leider kann nur rund 30% der Nachfrage mit heimischem Honig gedeckt werden. Wichtige Honiglieferanten für Deutschland sind dabei Mexico, Argentinien, Ukraine oder Rumänien. Die Honigverordnung schreibt eine Herkunftsangabe auf dem Honigglas vor. Doch Achtung: Stammt der Honig aus mehr als nur einem Land, so reichen die Kennzeichnungen „Mischung von Honig aus EU-Ländern“, „Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern“ oder „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“. Deswegen bleibt es im Supermarktregal häufig unklar, woher der Honig tatsächlich kommt.

Zudem gilt importierter Honig als eines der meistgefälschten Lebensmittel weltweit. Der Grund: Häufig werden die Vorgaben der EU-Honigrichtlinie nicht eingehalten und der Honig gepanscht. So können in außerhalb der EU produziertem Honig Zusätze wie Süßungsmittel, Farbstoffe oder Wasser stecken. Auch enthaltene Pollen werden durch Filtern entfernt und Rückstandsgrenzen überschritten.

 

Regionaler Honig für beste Qualität

Eine ausgezeichnete Honigqualität garantiert das Etikett „Ursprungsland: Deutschland“ oder „Deutscher Honig“, denn hier könnt ihr sicher sein, dass…

  • …der Wasseranteil maximal 20 Prozent beträgt
  • …der Honig nach der Gewinnung nicht weiter behandelt oder verfälscht wird
  • …geringere Rückstände von Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- oder Düngemitteln als bei ausländischem Honig zu finden sind

 

Besonders vertrauenswürdig ist Honig im Imker-Honigglas des Deutschen Imkerbundes mit der Aufschrift „Echter deutscher Honig“. Dieser ist besonders naturbelassen und enthält maximal 18 Prozent Wasser. Denn bei einem Wassergehalt von mehr als 18 Prozent steigt die Gefahr, dass der Honig in Gärung übergeht.

Und regionaler Honig hat noch einen weiteren Vorteil: Während Honig selbst importiert werden kann, ist die Bestäubungsleistung der Bienen unersetzlich. Mehr regionaler Honigkonsum bedeutet langfristig mehr Bienen in Deutschland, was unsere Biodiversität fördert. Da lohnt sich der Griff zum deutschen Honigglas umso mehr!

Wie lagert man Honig richtig?

Damit Honig seine wertvollen Inhaltsstoffe und seinen köstlichen Geschmack behält, ist die richtige Lagerung entscheidend:

  • Honig sollte kühl und dunkel gelagert werden, da einige seiner wichtigen Bestandteile sehr licht- und wärmeempfindlich sind. Temperaturen über 40°C oder langanhaltende Wärme können diese zerstören.
  • Der Kühlschrank ist jedoch kein geeigneter Aufbewahrungsort, da er leicht fremde Gerüche annimmt.
  • Das Honigglas immer fest verschließen, da es sonst Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Ein erhöhter Wassergehalt kann dazu führen, dass er gärt.
  • Honigtöpfe, so schön sie auch sind, schließen meist nicht luftdicht ab und sind daher nur für schnellen Verbrauch geeignet.
  • Kristallisierter Honig, der hart geworden ist, kann vorsichtig wieder verflüssigt werden, indem er erwärmt wird. Jedoch sollte die Temperatur nicht über 40°C steigen. Das Verflüssigen in der Mikrowelle ist nicht zu empfehlen, da die Temperatur schwer zu kontrollieren ist und die Gefahr besteht, wertvolle Inhaltsstoffe zu zerstören. Besser eignet sich ein Wasserbad: Man gibt Wasser in einen Topf, stellt den Honig hinein und erwärmt das Wasser vorsichtig auf dem Herd. Dabei mehrmals umrühren, bis er wieder flüssig ist.


Honig als Hausmittel

Honig ist nicht nur ein süßer Genuss, sondern ein wahres Multitalent, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht! Das süße Gold gilt als eines der ältesten Hausmittel der Welt. Grund sind vor allem seine antiseptische, konservierende und entzündungshemmende Wirkung. Kein Wunder, denn die Liste der gesunden, natürlichen Inhaltsstoffe ist lang: neben verschiedenen Zuckern enthält das er Mineralien, Vitamine, Antioxidantien, Enzyme und Phenole. 

Dafür wird das Bienengold als Hausmittel eingesetzt:

Wundheilung

Honig wird seit Jahrhunderten zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen verwendet. Er fördert die Heilung und reduziert Narbenbildung durch seine antibakteriellen Eigenschaften.

Husten und Halsschmerzen

Ein Löffel des Bienenprodukts lindert Husten und Halsschmerzen, da es beruhigend auf die Schleimhäute und antibakteriell wirkt. Unsere Rezeptidee für ein starkes Immunsystem: Goldene Milch.

Verdauung

Honig kann die Verdauung fördern und hilft, Magen-Darm-Beschwerden zu lindern. Er unterstützt das Wachstum von nützlichen Darmbakterien und kann durch seine präbiotischen Eigenschaften das Mikrobiom positiv beeinflussen.

Antioxidative Wirkung

Die enthaltenen Antioxidantien schützen die Zellen vor Schäden durch freie Radikale, was Krankheiten vorbeugt und dabei hilft, den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Hautpflege

In vielen Schönheitsprodukten wird das süße Gold wegen seiner feuchtigkeitsspendenden und nährenden Eigenschaften verwendet. Er hilft, die Haut weich und geschmeidig zu halten und kann bei der Behandlung von Hautirritationen unterstützen.

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