Holz aus bayerischen Wäldern

Die Kiefer trägt ihre Nadeln büschelweise am Ast. Damit kann man sie leicht von Fichte und Tanne unterscheiden. Kiefernholz lässt sich sehr gut mit Holzschutzmittel tränken und eignet sich damit hervorragend für den Einsatz im Außenbereich. So werden Fenster aber auch Turngerüste für Kinderspielplätze aus Kiefernholz hergestellt. In früheren Zeiten stützten Kiefern als sogenanntes Grubenholz die Wände und Decken der Bergwerkstollen. Das verbaute Holz hatte aber auch einen „Sicherheitsaspekt“: Stark belastetes Kiefernholz verursacht beim Bersten knackende Geräusche. Ein Zeichen für die Bergleute, sich schnell in Sicherheit zu bringen.

Mit einem Einschlag von jährlich etwa 7 Millionen Festmetern ist die Buche der wichtigste Laubholzlieferant Deutschlands. Knapp die Hälfte der Erntemenge wird zu Brennholz. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Möbelfertigung. Auch nimmt der Anteil an Brettschichtholz aus Buche im Baubereich immer mehr zu.

Nach der Buche sind Eichen die zweithäufigste Laubbaumgattung in Deutschland. Sehr verbreitet sind die Stieleiche sowie die Traubeneiche. Zu unterscheiden sind die beiden Eichen an den Früchten, den Eicheln. Bei der Stieleiche sitzen sie an langen Stielen. Bei der Traubeneiche wiederum hängen die Eicheln wie Trauben an kurzen Stielen. Das hochwertige Hartholz wird unter anderem zu Möbeln, Treppen, Fußböden, Außentüren oder Fensterrahmen verarbeitet. Aber auch Weinfässer werden aus Eichenholz gefertigt. Aus besonders hochwertigem Eichenholz werden drei bis fünf Millimeter dünne Scheiben, die sogenannten Furniere geschnitten, die dann verklebt Holzplatten veredeln.

Tannen passen sich sehr gut äußeren Bedingungen an. Mit ihren Wurzeln, die einige Meter in den Boden reichen, können sie auch bei Bodenfrost oder langen Trockenperioden Wasser aus tieferliegenden Schichten aufnehmen. Um möglichst wenig Wasser über die Verdunstung zu verlieren, sind die Nadeln der Tanne mit einer wachsartigen Schicht überzogen. Zudem haben sie nur eine kleine Spaltöffnung. Tannenholz ist sehr elastisch und hat eine gute Tragfähigkeit. So wird die Tanne vor allem zu Bauholz verarbeitet. Die Tanne wird gerne im Innenbereich verbaut.

Die Douglasie ist ein im Sommer wie im Winter grüner Nadelbaum. Die Douglasie ist an den unmittelbar auf dem Zweig sitzenden Nadeln gut zu erkennen. Bei einem breiten Stamm von bis zu vier Metern hat der Baum eine relativ schlanke, kegelförmige Krone. Das Holz der Douglasie bietet viele Möglichkeiten. So wird es für Vertäfelungen, als Parkett oder auch als Furnier- und Möbelholz verwendet. Das Holz der Douglasie lässt sich gut imprägnieren und ist daher besonders gefragt zum Bau von Dachstühlen. Gerade in Zeiten des Klimawandels kann die Douglasie eine gute Alternativbaumart in unseren Wäldern sein.

Der Bergahorn erreicht eine Größe von bis zu 30 Metern. Gut zu erkennen an seinen aufstrebenden Ästen und der runden Krone. Ein weiteres Merkmal ist bei jungen Bäumen die hellbraun-graue und glatte Rinde, die im Alter dunkelgrau wird. Der Bergahorn gehört zu den Edellaubhölzern. Das sehr harte und dennoch gut zu verarbeitenden Holz wird für die Möbelherstellung, den Innenausbau sowie zu Furnierarbeiten verwendet. Außerdem gehört es zu den wichtigsten Hölzern im Musikinstrumentenbau.

Die Lärche wächst vor allem im Alpenraum. Sie wird aber auch in Wirtschaftswäldern angepflanzt. Auffallend bei der Lärche ist der Farbwechsel der Nadeln. Im Sommer haben sie ein frisches Grün. Im Herbst sind die Nadeln leuchtend gelb, bevor sie ganz abfallen. Durch die hohe Qualität ihres Holzes wird die Lärche auch als „Eiche unter den Nadelhölzern“ bezeichnet. Das witterungsbeständige Lärchenholz wird im Erd-, Brücken- und Schiffsbau sowie bei Wasserarbeiten (unter Wasser wird es steinhart) verwendet. Zudem eignet sich das braunrote Holz zur Schindel-Verkleidung von Fassaden. Im Innenbereich wird das möglichst astfreie Kernholz zu Möbeln, Türen und Fenstern verarbeitet.

Die Zirbe gehört zur Familie der Kiefern. Der Baum ist sehr anpassungsfähig und wächst vor allem im hochalpinen Raum auf 1.500 bis 2.200 Metern Höhe. Daher wird die Zirbe auch als die “Königin der Alpen” bezeichnet. Das Holz der Zirbe ist sehr weich und gut zu bearbeiten. Die zahlreichen festverwachsenen Äste der Zirbe bedeuten für das Holz keine Qualitätsminderung. Vielmehr entsteht durch die dunklen Äste eine besonders schöne Zeichnung. Zirbelholz wird wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit für Holzschnitzarbeiten verwendet sowie für den Ausbau von Bauernstuben mit profilierten und geschnitzten Verzierungen. Das Holz bewahrt über viele Jahre seinen charakteristischen und angenehmen Duft, dem eine dem Wohlbefinden und der Gesundheit förderliche Wirkung nachgesagt wird.

Die anspruchslose und schnell wachsende Fichte ist das meist genutzte Nadelholz Mitteleuropas. An ihren Zapfen kann man sie gut von der Tanne unterscheiden. Fichtenzapfen hängen am Ast. Tannenzapfen wachsen aufrecht. Zudem zerfallen Tannenzapfen beim Herabfallen. Die „Tannenzapfen“, die man beim Waldspaziergang findet sind eigentlich Fichtenzapfen. Fichtenholz wird vor allem als Bauholz und zur Papierherstellung, aber auch als Möbel- und Brennholz genutzt.