Haltbarkeit der Milch: So lange ist Milch nach dem Öffnen haltbar

„Ist die Milch noch gut?“ Diese Frage stellen sich Verbraucher immer wieder und schnuppern dabei schon mal kritisch am Produkt. Die Vorsicht ist durchaus berechtigt – schließlich zählt Milch zu den temperaturempfindlichen Lebensmitteln. Speziell Rohmilch („Milch ab Hof“ oder Vorzugsmilch) hält sich im Kühlschrank nur zwei bis drei Tage. Allerdings gibt es unterschiedliche Verfahren, um Milch länger haltbar zu machen – etwa durch Pasteurisieren, durch Hoch- oder Ultrahocherhitzen. Doch was sind eigentlich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Methoden?

Pasteurisieren: die klassische Frischmilch

Beim Pasteurisieren wird die frische Milch für 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75°C erhitzt und danach sofort wieder abgekühlt. Auf diese Weise werden hitzeempfindliche Bakterien abgetötet. Alle anderen wichtigen Bestandteile der Milch bleiben vollständig erhalten. Diese Milch finden wir als traditionelle Frischmilch in unseren Kühlregalen.

  • Die pasteurisierte Milch ist gekühlt und ungeöffnet maximal 10 Tage haltbar.
  • Gekühlt und geöffnet hält sie sich bis zu 3 Tage.
  • Durch das traditionelle Verfahren der Kurzzeiterhitzung kommt es nur zu einem minimalen Nährstoffverlust von 5 bis 10 Prozent gegenüber der Rohmilch. Ein weiterer Verlust entsteht bei längerer Lagerung.

 

Haltbarkeit der Milch

 

Hocherhitzen: die länger haltbare ESL-Milch

Bei diesem Verfahren wird die Rohmilch schonend für ein bis vier Sekunden auf bis zu 127° C erhitzt und anschließend wieder abgekühlt. Die so genannte ESL-Milch (englische Abkürzung für „Extended Shelf Life“) findet man ebenfalls im Kühlregal. Sie ist deutlich länger haltbar als die pasteurisierte Frischmilch.

  • In verschlossenem und gekühltem Zustand bleibt die Milch für ca. 3 Wochen haltbar.
  • Nach dem Öffnen sollte sie innerhalb von 3 Tagen aufgebraucht werden.
  • Die wichtigen Nährstoffe der Milch bleiben ähnlich wie bei der traditionell hergestellten Frischmilch erhalten.

 

Ultrahocherhitzen: die lange haltbare H-Milch

H-Milch steht für „haltbare Milch“. Dafür wird die Rohmilch ultrahocherhitzt, genauer gesagt: für zwei bis drei Sekunden auf eine Temperatur von mehr als 135°C gebracht und danach auf 4°C abgekühlt. Durch dieses Verfahren werden alle lebenden Keime abgetötet und die Milch bleibt für einen langen Zeitraum genießbar.

  • Ungekühlt (Zimmertemperatur) und ungeöffnet ist H-Milch mindestens 6 Wochen und bis zu 6 Monate haltbar.
  • Gekühlt und geöffnet hält sie sich maximal 3 Tage.
  • Die ultrahocherhitzte Milch hat gegenüber der Rohmilch einen Vitamingehalt von 80 Prozent. Der Kalziumgehalt der Milch bleibt dagegen unbeeinflusst.

Ist Milch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch genießbar?

Um Verbrauchern eine Orientierung zu geben, wie lange Milch mindestens haltbar ist, ist auf jeder Verpackung das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt. Es garantiert – unter Einhaltung der vorgeschriebenen Lagerbedingungen – die uneingeschränkte Genießbarkeit des Produktes mindestens bis zu diesem Datum. Die Milch muss danach aber nicht zwangsläufig im Müll landen, sondern kann auch darüber hinaus noch einige Tage verwendbar sein. Bei Frisch- und ESL-Milch gibt z.B. ein Riechtest Aufschluss über den Zustand der Milch. Bei H-Milch kommt man hingegen um den Geschmackstest nicht herum. Der Grund: Die ultrahocherhitzte Milch besitzt keine Milchsäurebakterien mehr, die die Milch sauer machen kann. Schmeckt oder riecht Milch säuerlich oder seltsam, sollte sie entsorgt werden.

 

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Weitere Tipps und Tricks rund um die Milch

Milch richtig lagern – so einfach geht’s!

Gehört ihr auch zu denjenigen, die ihre Milch in der Kühlschranktür lagern? Dann solltet ihr dies schleunigst ändern. Denn die Tür ist meist der wärmste Ort im Kühlschrank. Dort gehören Lebensmittel hin, die keine extreme Kühlung benötigen wie zum Beispiel Schokolade oder Marmelade.

Beatrice „Trixi“ Scheitz ist bayerische Milchkönigin und eine echte Expertin, wenn es um das Thema Milch geht. Sie erklärt euch im folgenden Video, wo genau die Milch am besten gelagert werden sollte.

 

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So kocht Milch nicht mehr so leicht über

Die einen haben diese Erfahrung schon gemacht, die anderen werden es vermutlich noch. Die Rede ist von angebrannter oder übergekochter Milch. In beiden Fällen schaffen ein paar kleine Tricks Abhilfe:

  • Tipp 1: Milch bei mittlerer Wärmezufuhr erhitzen. Dadurch verteilt sich die Wärme langsamer und gleichmäßiger – und die Milch wird weniger anbrennen.
  • Tipp 2: Milch regelmäßig umrühren. Auch das verhindert, dass sich die Milch überhitzt und am Topfboden anbrennt oder überkocht.
  • Tipp 3: Den inneren Topf-Rand etwa zwei Zentimeter tief mit Butter einfetten. Die Milch kann nicht so schnell über den Rand steigen und überlaufen.

 

Milch einfrieren – darauf solltet ihr achten

Ihr habt angebrochene Milch und wollt verreisen? Dann lohnt es sich, sie einzufrieren. Dadurch verlängert ihr die Haltbarkeit der Milch um etwa zwei bis drei Monate. Wichtig ist nur, dass die Packung nicht komplett voll ist, da sich Milch im Gefrierfach ausdehnt. Zum Auftauen kommt die Milch einfach wieder direkt in den Kühlschrank. Wer es eilig hat, legt die Packung in eine Schüssel mit kaltem Wasser, das beschleunigt den Auftauvorgang. Jetzt heißt es nur noch: vor dem Öffnen kräftig schütteln und innerhalb von drei Tagen aufbrauchen!

Im Video erfahrt ihr, wie ihr weitere Milchprodukte einfrieren könnt:

 

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Unsere Milch-Rezepte

Wer jetzt Lust auf einen leckeren Milchreis oder einen erfrischenden Milchshake bekommen hat, findet hier unsere Rezepte zum Genießen:

Zum Milchreis-Rezept

Zum Milchshake-Rezept

Übrigens: Milch eignet sich auch hervorragend als Eiswürfel im Eiskaffee. Einfach die Milch in die Formen gießen, einfrieren lassen und die Milch-Cubes in den abgekühlten Kaffee geben. Schmeckt und kühlt gleichzeitig!

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