Ein kulinarischer Sommerbote: regionale Erdbeeren
Sommerzeit ist Erdbeerzeit! Aus regionalem Anbau duften die Früchte nicht nur verlockend, sondern überzeugen auch durch einen besonders aromatischen und frischen Geschmack. Kein Wunder also, dass hierzulande pro Kopf jährlich durchschnittlich 3,6 kg Erdbeeren vernascht werden. Auf unserer Seite stellen wir die besten Informationen, Tipps und Tricks rund um Einkauf, Lagerung und Verwertung zusammen. Außerdem findet ihr hier vielfältige Rezepte, die das beliebte Saisonobst gebührend in Szene setzen.
Inhaltsverzeichnis
Zählt die Erdbeere als Beere?
Lasst uns zunächst der wohl meist diskutierten Frage rund um die Erdbeere auf den Grund gehen: Gehört sie zur Gattung der Beeren oder täuscht ihr Name? Die Antwort lautet: Botanisch gesehen ist die Erdbeere keine „echte“ Beere, sondern eine Sammelnussfrucht bzw. Scheinfrucht. Der Grund dafür liegt darin, dass das köstliche Fruchtfleisch nur ein Nebenprodukt ist. Viel bedeutender für die Pflanze und somit auch für die Klassifizierung sind die zahlreichen gelben Körnchen, die sich auf der Außenseite befinden. Diese Nüsschen sind gewissermaßen die eigentlichen Früchte und zugleich die Samen, aus denen neue Erdbeerpflanzen gezogen werden können.
Erdbeeren aus Bayern
Ungefähr von Mai bis Juli sind Erdbeeren aus bayerischer Erzeugung zu haben und nur dann sollte man sie auch kaufen. Denn Importware, die das ganze Jahr angeboten wird, kann aromatisch nicht mithalten, ist teuer und belastet unsere CO2-Bilanz. In Bayern verwendete Sorten müssen hohen Qualitätsansprüchen genügen und gegenüber Witterungseinflüssen möglichst robust sein. Sie heißen zum Beispiel Polka, Salsa und Lambada und schmecken so verführerisch, wie sie klingen. Kein Wunder, dass wir im Frühsommer kaum genug von den roten Früchten bekommen können. Der hiesige Anbau erstreckt sich weiträumig über Schwaben, Oberbayern, Niederbayern und Franken. Damit sind die saftigen Beeren fast überall lokal erhältlich und einige Höfe bieten sogar die Möglichkeit, die Erdbeeren selbst frisch vom Feld zu pflücken – eine tolle Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie!
Wie werden Erdbeeren hierzulande angebaut?
Bild: VSSE e.V./Jürgen Rösner Erdbeeren werden in Bayern auf rund 1.700 Hektar Fläche angebaut (Stand 2023). Doch damit die süßen Früchte gedeihen, ist eine gute Vorbereitung und Pflege notwendig:
Richtige Anbaubedingungen
Erdbeeren benötigen einen sonnigen und nicht zu windigen Standort. Ideal sind lehmige Sandböden, die gut mit Nährstoffen versorgt sind, ausreichend Humus enthalten und durchlässig sind. Diese Bodenbeschaffenheit fördert das Wachstum und die Gesundheit der Erdbeerpflanzen.
Vorbereitung des Bodens
Ein geeigneter Standort allein reicht nicht aus. Die Vorbereitung des Bodens ist entscheidend. Landwirtinnen und Landwirte pflügen den Boden tiefgründig und entfernen Unkraut, um optimale Bedingungen zu schaffen. Danach werden Pflanzreihen angelegt, die bis zu 50 Meter lang sein können. Erdbeeren können sowohl in Flachkultur als auch auf Dämmen angebaut werden, je nach den spezifischen Gegebenheiten des Feldes.
Pflanzzeit und Anbau
Je nach Sorte werden Erdbeeren ab Anfang Juli bis Ende August gepflanzt. Obwohl der Einsatz von Maschinen im Erdbeeranbau weit verbreitet ist, bleibt viel Arbeit, die von Hand erledigt werden muss. Dies betrifft vor allem die Pflege der Pflanzen und die Ernte der Früchte.
Ernte und Fruchtfolge
Ein Erdbeerfeld wird in der Regel ein bis zwei Jahre lang beerntet. Danach steigt der Krankheitsdruck und die Qualität nimmt ab. Um Krankheiten zu vermeiden, werden auf dem gleichen Feld in der Regel erst nach drei bis vier Jahren wieder Erdbeeren angebaut. Diese Praxis hilft, die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten und eine gleichbleibend hohe Fruchtqualität zu gewährleisten.
Worauf sollte man beim Einkauf von Erdbeeren achten?
Beim Einkauf lohnt es sich genauer hinzuschauen, um regionale Früchte zu erkennen. Wer auf folgende Punkte achtet, erhält qualitativ hochwertige Erdbeeren und damit den vollen Geschmack:
- Saisonale Verfügbarkeit: Regional angebaute Erdbeeren sind in der Regel von Mai bis Juli erhältlich. Werden die Früchte bereits während der kälteren Monate angeboten, handelt es sich meist um Importware.
- Herkunft: Idealerweise sollten Erdbeeren direkt bei regionalen Erzeuger:innen oder auf dem Wochenmarkt gekauft werden, um kurze Transportwege und maximale Frische zu gewährleisten. Beim Einkauf im Supermarkt gibt oftmals das Etikett auf der Verpackung Auskunft über die Herkunft.
- Optik: Im Gegensatz zu anderen Früchten reifen Erdbeeren nach der Ernte nicht nach. Beim Einkauf sollte daher auf die Reife der Früchte geachtet werden. Ein Indiz sind dabei die Kelchblätter: Lassen sie sich leicht lösen, ist die Erdbeere meist vollreif. Außerdem sollten die Früchte keine weißen Flecken oder matschige Stellen haben, sondern knallrot, prall und glänzend sein.
- Duft: Gute Erdbeeren haben einen intensiven und angenehmen Duft. Riechen sie nach nichts, schmecken sie in der Regel auch so.
- Geschmack: Nicht jede Erdbeere, die verführerisch aussieht, schmeckt auch so. Wer Erdbeeren beim Wochenmarkt kauft oder sogar frisch vom Feld pflückt kann sich bei einem Geschmackstest selbst überzeugen.
- Pflücken: Wer seine Erdbeeren frisch vom Feld erntet, sollte dies behutsam tun, indem der Stiel nahe der Frucht festgehalten und mit einer leichten Drehbewegung abgetrennt wird. Außerdem sollten nur so viel gepflückt werden, wie auch benötigt wird. Erdbeeren verderben relativ schnell und sollten daher zeitnah verzehrt werden.
Erdbeeren richtig lagern und verwerten
Wie hält man seine Erdbeeren in Bestform? Wie sieht’s mit dem Waschen aus? Und können Erdbeeren eingefroren werden? Mit diesen Tipps holt ihr das Beste aus eurer Lieblingsfrucht heraus:
Wie lagert man Erdbeeren, damit sie lange frisch bleiben?
Damit die süßen Früchtchen möglichst lange ihren Geschmack behalten, sollten sie ungewaschen im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Dazu eignet sich am besten ein flacher Behälter, der mit Papiertüchern ausgelegt ist. So bleiben sie frei von Druckstellen und überschüssige Feuchtigkeit wird absorbiert. Mit diesen Tricks bleiben Erdbeeren mehrere Tage gut – aber mal ehrlich, frisch sind sie doch am allerbesten!
Wie wäscht man Erdbeeren richtig?
Die Regel ist simpel: Erdbeeren erst kurz vor dem Verzehr waschen, sonst sind sie schneller flau. Da sie super sensibel sind, nicht unter den Wasserstrahl halten. Stattdessen ab in eine Schüssel mit warmem Wasser und mit den Fingern sanft waschen. Die Kelchblätter sollten erst danach entfernt werden, damit die Frucht nicht wässrig wird. Zum Schluss mit einem sauberen Küchentuch vorsichtig abtrocknen.
Kann man Erdbeeren einfrieren?
Die gewaschen und komplett getrockneten Erdbeeren lassen sich ganz einfach einfrieren. Dazu sollten sie vorab auf einen flachen Teller oder ein Tablett nebeneinandergelegt werden, ohne sich zu berühren. Anschließend für ein bis zwei Stunden in den Gefrierschrank stellen. Jetzt können sie platzsparend in eine Dose oder einen Gefrierbeutel umziehen. Tiefgekühlt halten sie ungefähr acht Monate.
Vielfältige Rezepte mit Erdbeeren
Bei der Zubereitung der aromatischen Sommerfrüchte sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: von süßen Kuchen und Desserts, über Milchshakes und Pürees, bis hin zu kreativen Kombinationen mit Weißbier oder Rhabarber ist alles möglich. Hier findet ihr vielfältige Inspiration, um den Geschmack des Sommers auf eure Teller zu zaubern.
👉🏼 Zu den Rezepten gelangt ihr ganz einfach über einen Klick auf das jeweilige Foto!
Quarkkuchen mit Erdbeeren
Hier entlang für dieses Rezept.
Weißbier-Tiramisu
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Erdbeerbecher
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Rhabarber-Erdbeer-Kompott
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Holunderblüten Kaiserschmarrn mit frischen Erdbeeren
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Erdbeer-Rhabarber Tarte
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Rhabarbertorte mit Erdbeermarmelade
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Milchshake
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Warum sind Erdbeeren so gesund?
Erdbeeren sind echte Power-Früchtchen: Das kalorienarme Obst liefert unserem Körper zahlreiche wertvolle Mineralien, Vitamine und Phenolsäuren. Es enthält sogar mehr Vitamin C als Zitronen und Orangen und bringt unser Immunsystem so richtig auf Vordermann. Auch die wichtigen Spurenelemente Mangan und Fluor finden sich in den Früchten. Gesund und unglaublich köstlich – was will man mehr?
