Roboter und Drohnen in der Landwirtschaft

Unsere Landwirtschaft wird immer moderner und damit auch die Technologien, die sie nutzt. Roboter und Drohnen gehören mittlerweile zur Ausstattung einiger landwirtschaftlicher Betriebe. Durch ihren Einsatz werden nicht nur Kosten eingespart, Ressourcen geschont und Erträge gesteigert – sie sorgen auch für mehr Nachhaltigkeit. Aber welche Vorteile und welchen Nutzen bieten Roboter und Drohnen auf dem Acker? Und wie beeinflussen sie die Zukunft der Landwirtschaft? Wir sind diesen Fragen nachgegangen.

Roboter auf dem Feld: mehr Effizienz, weniger Mühe

In der Industrie sind Roboter bereits seit Jahren im Einsatz. Jetzt erobern sie zunehmend die Landwirtschaft. Der Vorteil: Roboter können auch Aufgaben übernehmen, die für Menschen besonders schwierig oder sogar mit Gefahren verbunden sind. Bei der Arbeit selbst sind sie nicht unbedingt schneller als Menschen und herkömmliche Maschinen. Dafür können sie jedoch viele Stunden im Einsatz sein, einige Modelle auch nachts. Ihre Einsatzmöglichkeiten auf dem Acker sind vielfältig. Sie reichen vom Säen über das Jäten bis zum Hacken. Der Farmdroid ist z.B. weltweit der erste Roboter, der sowohl säen als auch Unkraut jäten kann.

Die smarten Helfer orientieren sich mittels Sensoren, GPS-Signalen oder Kameras. So können sie Unkraut erkennen und entfernen, ohne der angebauten Pflanze dabei zu schaden. Sie merken sich, wo sie das Saatkorn platziert haben und hacken drumherum.

Roboter und Drohnen – sinnvoll eingesetzt

Die schlauen Helfer können aber trotzdem nie die Landwirt:innen ersetzen, die ihre Entscheidungen auf der Basis ihrer langjährigen Ausbildung und Erfahrung treffen. Roboter und Drohnen sind allerdings wertvolle Werkzeuge. Ganz von alleine arbeiten auch sie nicht: Sie müssen gewartet, programmiert und/oder ferngesteuert werden.

Landwirtschaftliche Roboter sind insbesondere wertvoll:

  • bei Aufgaben, die mit einer hohen körperlichen Belastung (z.B. ausdauernder, einseitiger Bewegung) einhergehen
  • bei Aufgaben, die gefährlich sind, z.B. aufgrund von Sturz- oder Verletzungsgefahr
  • bei Präzisionsaufgaben, bei denen es auf millimetergenaues Arbeiten ankommt
  • bei sich wiederholenden Arbeiten, die immer mit der gleichen Genauigkeit ausgeführt werden müssen und
  • bei Arbeiten, für die es (zu wenig) Fachpersonal gibt.

Präziser Pflanzenschutz mit Drohnen

Moderne Sensorik erlaubt eine Präzision, die ein Mensch kaum erreichen kann. Vor diesem Hintergrund sind Roboter und Drohnen auch ein wichtiges Mittel, um die Landwirtschaft noch nachhaltiger zu gestalten, etwa beim Pflanzenschutz. Mithilfe von Drohnen können zum Beispiel Schädlinge ganz gezielt bekämpft werden, mit minimalen Nebenwirkungen. Ein Beispiel dafür ist die Bekämpfung des Maiszünslers.

Beim Maiszünsler handelt es sich um einen Kleinschmetterling, der Maispflanzen befällt. Der Schädling kann die Maisernte massiv beeinträchtigen und zu hohen Ertragsverlusten bei den Landwirten führen. Die Welternährungsorganisation schätzt, dass der Zünsler pro Jahr etwa vier Prozent der gesamten Maisernte vernichtet. Laut der Landesanstalt für Landwirtschaft ist der Schädling in Bayern seit 2005 auf fast allen Maisfeldern zu finden.

Um das Insekt zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden. Viele davon bergen jedoch Nachteile: chemischer Pflanzenschutz schadet oft anderen Lebewesen und ist teuer. Das Unterpflügen der Maisstoppeln wiederum ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Doch der Maiszünsler hat einen natürlichen Feind: die Schlupfwespe, die ihre Eier in die des Schädlings legt. Hier kommt die Drohne ins Spiel. Sie fliegt mit einem Vorrat an biologisch abbaubaren Kapseln, in denen sich Schlupfwespenlarven befinden, über das Feld und verteilt diese gleichmäßig. Sobald die Nützlinge schlüpfen, beginnen sie mit ihrer wertvollen Arbeit. So lässt sich Pflanzenschutz effektiv, chemiefrei und mit vergleichsweise geringem Aufwand bewerkstelligen.

Drohnen: den Acker im Blick

Damit sind die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen aber noch lange nicht ausgeschöpft. Derzeit werden zum Beispiel Systeme entwickelt, die präziser sind, um Unkräutern noch besser zu begegnen. Moderne Drohnen können nicht nur Unkräuter von der Anbaukultur unterscheiden, sondern auch verschiedene Unkräuter voneinander. Im nächsten Schritt werden die invasiven Pflanzen dann so gezielt, wie möglich bearbeitet – mit einem Minimum an Pflanzenschutzmittel.

Drohnen sind aber nicht nur Helfer beim Schutz der Kultur. Sie schützen auch andere Lebewesen, etwa Wildtiere, die sich gerne in den Feldern verstecken. Unter anderem können mithilfe von Drohnen Rehkitze im Feld gefunden und aufgescheucht werden, sodass sie nicht von den großen Landmaschinen verletzt werden.

Auch helfen die smarten Flieger dabei, Pflanzen zu vermessen und ihren Nährstoffbedarf zu berechnen. Dies trägt zu einer bedarfsgerechten, teilflächenspezifischen Düngung bei – einem wichtigen Element für eine produktive und nachhaltige Landwirtschaft. Drohnen sind auch in der Lage, Schäden und Verluste nach Unwettern zu ermitteln.

Fazit

Nachhaltiger zu wirtschaften, ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Landwirtschaft. Smart Farming kann ein wichtiger Pfeiler dabei sein: Denn moderne Hilfsmittel wie Drohnen und Feldroboter können helfen, die Produktivität der landwirtschaftlichen Betriebe zu erhöhen, während sie gleichzeitig unsere Ressourcen schonen, die Artenvielfalt schützen und Freiräume für innovative Prozesse schaffen.  

Beliebteste Artikel

Unsere Verantwortung: Eine nachhaltige Landwirtschaft

Die Branche macht sich bereit für die Zukunft.

Wie entsteht bayerischer Käse?

Wir stellen euch die unterschiedlichen Käsesorten vor – inklusive Erklärfilm und Tipps vom Käsesommelier.

Saisonkalender

Wann hat was in Bayern Saison? Der Saisonkalender zum Download.