Trauben aus Bayern

Trauben sind in Bayern von großer Bedeutung – immerhin ist sie die zweithäufigste produzierte Obstsorte. Eigentlich gibt sich die Weintraube, die wir als Obst verzehren, unter falschem Namen aus – grundsätzlich wird nämlich zwischen Tafeltrauben und Weintrauben unterschieden. Die Tafeltrauben werden direkt verzehrt, die Weintrauben wiederum landen im Glas. Unter den Bundesländern, die Wein anbauen, ist Bayern das drittgrößte: 6.300 Hektar sind Rebfläche. Mehr als 6.200 Hektar liegen in der geschützten Ursprungsbezeichung Franken. Am bayerischen Bodensee wird auf rund 70 Hektar, in Regensburg auf 6 Hektar (Landweingebiet) Wein erzeugt. Rund 3.700 Betriebe erzeugen Trauben. Sie verarbeiten diese in einer Winzergenossenschaft oder im eigenen Weinkeller, um sie dann als Wein zu vermarkten. Der Frankenwein genießt über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus einen hervorragenden Ruf. (StmELF, 2023)


Trauben sind gesund: Sie enthalten viele Ballaststoffe, die entschlackend und sättigend wirken. Auch der Anteil von oligomeren Procyanidinen und Resveratrol ist nicht zu verachten: Diese wertvollen Pflanzenstoffe, die vor allem in den kernhaltigen Trauben vorkommen, sorgen für eine ausgewogene Durchblutung und beugen Herz-Kreislauf-Krankheiten vor. Die Beauty-Branche verarbeitet den Traubenkernextrat wegen seiner pflegenden Wirkung zu Cremes, Masken oder Bodylotions. In getrockneter Form sollen Trauben dank des enthaltenen Niacins die Gehirnleistung fördern – vielleicht dürfen sie deswegen in keinem Studentenfutter fehlen…


Trauben wollen ranken! Zum Anbau werden die Klettersträucher an Gerüstsystemen angebracht, an denen sich Winkelranken bilden. Sowohl die kernigen als auch die kernlosen Früchte können sich so am besten entwickeln. Im September sind die heimischen Trauben in der Regel ausgewachsen und können bis Oktober geerntet werden.
Grüne Stängel und pralle Beeren – auf diese Kriterien sollte man beim Einkauf neben möglichst großer Regionalität besonders achten. Einen weiteren Hinweis auf die Frische der Früchte gibt der feine Überzug auf der Schale, der unter Experten auch als Nebeltau oder Duftfilm bezeichnet wird.
Dieser entsteht beim Temperaturwechsel von Nacht zu Tag und schützt vor dem Austrocknen.

Vor dem Verzehr sollte man Wein- und Tafeltrauben gut abwaschen – es kann immer mal vorkommen, dass sich wegen der Traubenform Schmutz und Rückstände auf der Beere befinden.
Beim Backen und Kochen mit Trauben sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ob man sie morgens ins selbstgemachte Bircher-Müsli mischt, sie zum Kuchen vearbeitet oder einen nahrhaften Smoothie aus ihnen zaubert – Trauben sind immer ein Genuss. Der Vitaminbooster passt auch zu deftigen Speisen, etwa in Kombination mit Schweinerollbraten, Möhren und Zwiebeln oder zartem Rindsgulasch. Wer Trauben eher in flüssiger Form schätzt, setzt auf Traubensäfte in Weiß und Rot oder auf ihre alkoholisch vergorenen Geschwister.


Wein-Trauben aus Bayern

Die wohl größte Bedeutung nimmt der Weintraubenanbau in Bayern im Rahmen der Weinerzeugung ein. Zwei bekannte Weinregionen – Main-Franken und die Bodenseeregion „Bayerischer Bodensee“ – produzieren aufgrund ihrer besonderen klimatischen Bedingungen hochwertige Weine, die zum Teil international gefragt sind. Allen voran Franken: Auf rund 6.000 ha Rebfläche erzeugen über 3.000 Winzerfamilien jährlich rund 450.000 Hektoliter Wein. Neben fruchtigen Rotweinen sind vor allem die Weißen, etwa Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau, weltweit ein Begriff. Berühmt sind fränkische Weißweine nicht zuletzt wegen der einprägsamen Form des typischen fränkischen Bocksbeutels.
Am bayerischen Bodensee mit seinem milden Klima wiederum werden vorwiegend Weine wie Spät- und Grauburgunder, Bacchus sowie Müller-Thurgau an- und ausgebaut. Bayerische Bodensee-Weine sind elegant, spritzig, fruchtig und einfach im Genuss.

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