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Der Frühling in der bayerischen Landwirtschaft beginnt…

…und mit ihm erwacht die Natur zu neuem Leben. Für unsere Bäuerinnen und Bauern bedeutet das jedes Jahr aufs Neue, sich auf eine spannende Zeit vorzubereiten. Werden die ersten warmen Sonnenstrahlen halten, was sie versprechen? Oder hält der Frühling noch einmal frostige Überraschungen bereit?Eines steht fest: Zwar gibt es noch keine Glaskugel, die einen Blick in die Zukunft gewährt, jedoch zählen Landwirtinnen und Landwirte auf ihre Expertise und akribische Vorbereitung, um für (fast) jede Wetterlage gewappnet zu sein. Wir haben einen Überblick über alle Maßnahmen, die in der Landwirtschaft im Frühjahr anfallen, um den Grundstein für ein erfolgreiches Erntejahr zu legen.

Wiesen und Grünland pflegen
Startschuss der Weidesaison
Die Felder brauchen Dünger
Boden bearbeiten und Säen
Pflanzen schützen ist das A und O

Wiesen und Grünland pflegen

Saftig grüne Wiesen läuten den Frühling ein, aber davor ist in der Landwirtschaft einiges zu tun. Nicht nur die Wassergräben müssen gereinigt werden, auch das Gras bedarf jeder Menge Pflege. Bevor die Pflanzen so richtig ins Wachstum starten, wird Striegel, Schleppe oder Walze hinter dem Traktor angehängt und das Grünland bearbeitet. Dadurch entfilzen die Landwirtinnen und Landwirte die Grasnarbe, das heißt, sie entfernen alte Gräser und Unkräuter. So haben die jungen Gräser genügend Platz zum Wachsen. Auch Trittschäden oder Maulwurfhügel können so geglättet und Mist- und Güllereste verfeinert werden. Das ist notwendig, damit später bei der Mahd kein Schmutz in das Futter gelangt. Alle paar Jahre säen die Landwirtinnen und Landwirte auch ihre Wiesen nach, um Lücken zu schließen und einen dickeren Bestand zu erhalten

Startschuss der Weidesaison

Frühjahr in der Landwirtschaft bedeutet auch: die Weidesaison beginnt! Dafür müssen passende Weideflächen bestimmt und Zäune erneuert oder repariert werden. Außerdem werden die ausgewählten Flächen auf giftige Pflanzen und Gefahrenstellen kontrolliert. Landwirte und Landwirtinnen stellen Schattenplätze, Wasserquellen und zusätzliche Futterstationen bereit, damit es den Tieren auch wirklich an nichts mangelt. Aber nicht nur die Weide muss auf Vordermann gebracht werden, auch die Tiere werden fit für den Auslauf gemacht. Da besonders Bakterien in nassen Weidestellen, aber auch Insekten eine hohe Infektionsgefahr für die Tiere darstellen, werden bereits im Stall Parasitenschutzmaßnahmen wie Impfungen durchgeführt. Eine provisorische Klauenpflege, sorgt für guten Halt im unebenen Gelände. So kann der Startschuss für eine sichere und erfolgreiche Weidesaison fallen!

Die Felder brauchen Dünger

Die ersten „Duftwolken“, die das Ausfahren der Gülle mit sich bringt, mag vielleicht nicht jeder. Sie sind aber ein Zeichen dafür, dass das landwirtschaftliche Jahr langsam wieder zum Leben erwacht – und damit auch eine neue Saison mit frischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen näher rückt. Wenn wir die Maschinen auf den Wiesen und Feldern fahren sehen, wurde von den Landwirtinnen und Landwirten bereits einiges an Vorarbeitet geleistet. Denn bevor der Dünger ausgebracht werden darf, muss genau berechnet werden, welchen Nährstoffbedarf die unterschiedlichen Kulturen auf den einzelnen Flächen haben. Wenn dann der Boden befahrbar und die gesetzliche Sperrfrist, in dessen Zeiträumen Gülle auf keinen Fall ausgebracht werden darf, verstrichen ist, können die Bäuerinnen und Bauern loslegen. Bei der Ausbringung von organischem Dünger, wie die Gülle auch bezeichnet wird, wird dabei auf bodennahe Technik gesetzt. Diese legt die Gülle direkt am Boden ab und bringt die Nährstoffe gezielt zu den Pflanzen. Dadurch werden auch die Emissionen gesenkt, denn weniger Ammoniak entweicht so in die Luft. Die Aufzeichnung der getanen Düngemaßnahmen ist außerdem für alle Betriebe verpflichtend.

Als Nährstoff- und Kraftspender ist Gülle für das Wachstum jeder Nutzpflanze unerlässlich. Doch kommt nur so viel auf den Acker, wie für ein gesundes Wachstum benötigt wird. Denn: eine Überdüngung ist weder sinnvoll noch erlaubt. Keine Landwirtin und kein Landwirt bringt freiwillig zu viel Gülle auf die Felder. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Halmbruch und verringert dadurch den Ernteertrag, wie Getreidebauer Xaver in der Reihe Nachgeha(r)kt genauer erklärt.


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Schwierig ist es jedoch für die Landwirtinnen und Landwirte, wenn der Winter zu lang war und die Gülle dadurch nicht auf die Felder gebracht werden kann. Irgendwann sind die Güllebehälter und -gruben nämlich voll, und es fällt täglich neue Gülle an. Deshalb müssen die Speicherkapazitäten im Verhältnis zur Anzahl der Tiere stehen – Puffer inklusive. Als Alternative zur tierischen Gülle, nutzen Landwirtinnen und Landwirte auch speziell an den Pflanzenbedarf angepasste Mineraldüngermischungen. Diese Form des Düngers wird unter hohem Energieaufwand chemisch hergestellt. Durch die synthetische Produktion kann aber auch genau festgelegt werden, welche Nährstoffe der Dünger enthält und wann sie in der Erde wirken. Somit können die Landwirtinnen und Landwirte sehr präzise und effizient ihren Pflanzen die notwendigen Nährstoffe geben.

Boden bearbeiten und Säen

Warme Temperaturen und genügend Feuchte schaffen optimale Keimungsbedingungen für Pflanzen jeder Art. Doch bevor ausgesät werden kann, muss zuerst das Feld vorbereitet werden. Dafür brechen Landwirtinnen und Landwirte jetzt Zwischenfrüchte und Winterbegrünungen um und bearbeiten die Flächen mit Pflug, Grubber, Egge oder Walzen. Dadurch wird der Boden gelockert und fein gekrümelt, damit die Samen später eine optimale Wasser- und Luftzufuhr bekommen und leicht austreiben können. Danach können die Bauern und Bäuerinnen ihre Sämaschinen an ihre Traktoren hängen und aussäen. Je nach Kälteempfindlichkeit werden die einzelnen Kulturen zu verschiedenen Zeiten angebaut. Sommergetreide oder Zuckerrüben können bereits im März ausgesät werden, da Spätfröste hier keine Probleme bereiten. Mais- oder Kartoffelfelder werden im April und Mai bestellt, wenn keine Minustemperaturen mehr zu erwarten sind. Kartoffeln oder Äpfel, die in großen Lagern überwintert haben, müssen nun sortiert werden – sie kommen zum Verkauf.

Bei den Obstbäuerinnen und -bauern ist in diesen Tagen ebenfalls einiges zu tun. Bäume schneiden, Wurzeln kappen und Düngen sind drei der wichtigsten Arbeiten auf den Obstplantagen. Die abgeschnittenen Pflanzenteile werden zerkleinert und kommen mit dem Dünger wieder zurück auf die Plantagen – ein geschlossener Kreislauf also.

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Pflanzen schützen ist das A und O

Die ausgesäten Pflanzen wachsen und gedeihen im frühlingshaften Wetter. Aber nicht nur die Feldkulturen freuen sich über die optimalen Bedingungen, auch Unkräuter, Pilze und Insekten fühlen sich hier wohl. Deswegen gilt es für die Landwirtinnen und Landwirte regelmäßig ihre Felder auf Schädlinge, Infektionen, Unkräuter, aber auch auf Nährstoffmängel zu überprüfen. Wenn bestimmte Schadschwellen überschritten werden, besteht Handlungsbedarf. Dann werden Herbizide, Fungizide oder Insektizide mithilfe der Pflanzenspritze ausgebracht, um die Ernteerträge zu sichern. Doch natürlich zählt hier Präzision und Fingerspitzengefühl! Um chemische Mittel überhaupt ausbringen zu dürfen, werden Landwirtinnen und Landwirte extra geschult und müssen ihre Sachkunde im Bereich Pflanzenschutz nachweisen. Unkräuter können aber auch mechanisch, beispielsweise durch Hacken und Striegeln entfernt werden. Das ist im ökologischen Landbau der Standard und wird auch im konventionellen Ackerbau immer beliebter. Grundsätzlich spielt der Integrierte Pflanzenschutz eine immer wichtigere Rolle bei der Gesunderhaltung der Kulturen. Das bedeutet, dass durch verschiedene Maßnahmen wie Fruchtfolge, Sortenwahl, Bodenbearbeitung, angepasster Düngung, mechanischer Unkrautbekämpfung oder der Betriebshygiene der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf das Nötigste reduziert wird. Alles über nachhaltige Maßnahmen zur Bodenbearbeitung erfahrt ihr hier.

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