Wasserbüffel in Bayern

Der Europäische Wasserbüffel ist eher in Italien oder Bulgarien zuhause. In Deutschland hat sich der Haus-Wasserbüffel seit 25 Jahren vor allem in drei Nutzungsrichtungen etabliert: in der Landschaftspflege, in der Fleisch- und in der Milcherzeugung. Einer der wenigen bayerischen Halter ist Martin Grob aus Allmannshofen im Landkreis Augsburg. „Bei der Haltung von Wasserbüffeln kann ich Ökonomie und Ökologie miteinander verbinden – das gefällt mir so daran“, sagt er.


Robust und anspruchslos

Die Büffel stehen nach Möglichkeit das ganze Jahr draußen, denn unter ihrem Fell schützt sie eine dicke Fettschicht vor Kälte. Sie weiden gern auf nassen, feuchten Flächen. Mit Maschinen kommt man dort schwer voran. So fressen sie sich als „Landschaftspfleger“ durch die Felder. Wasserbüffel haben deutlich härtere Klauen als ihre Verwandten, die Rinder. Deshalb bekommen sie selbst auf moorigen Böden keine Probleme und fressen und verwerten dabei sogar Gräser, die ein Rind stehenlassen würde. Nebenzu leisten die Büffel auch noch einen Beitrag zum Vogelschutz. Denn sie schaffen neue Lebensräume und Brutplätze für verschiedene Arten von Wiesenbrütern und die Vögel finden in den Ausscheidungen der Büffel Nahrung.

Eine Mischung aus Rind und Wild

Im Alter von zwei Jahren und einem Gewicht von 400 bis 500 Kilogramm erreichen die Wasserbüffel ihre Schlachtreife. Der reine Fleischanteil, der nach dem Ausbeinen übrigbleibt, liegt bei 180-220 Kilogramm. Als Steak, Hackfleisch, Wurst oder PulledBuffalo landet dieses Fleisch auf dem Markt. Signifikant für Büffelfleisch ist, dass es nur außen eine dicke Fettschicht hat. Intramuskulär ist der Fettanteil gering. Das magere Fleisch steckt voller ungesättigter Fettsäuren und enthält viel Eisen und andere Mineralstoffe. Geschmacklich und farblich erinnert das Wasserbüffelfleisch an eine Mischung aus Rind und Wild.


From Nose to Tail

Was vom Wasserbüffel nicht auf den Teller kommt, landet trotzdem nicht im Müll. Aus den Knochen wird zum Beispiel Fond gekocht, Innereien werden zu Tierfutter verarbeitet. Das Fell kann als Teppich oder Wandbehang dienen. Alternativ kann die Haut auch zu Leder gegerbt werden und wer mag, nutzt den markanten Schädel zur Deko in der Wohnung.