Almwirtschaft
Almwirtschaft bezeichnet die extensive Weidewirtschaft auf Hochgebirgsflächen, zum Teil oberhalb der Baumgrenze. Diese Sonderform der Landwirtschaft spielt im Alpenraum seit jeher eine bedeutende Rolle – meist als Ergänzung zum Heimbetrieb im Tal. Das Vieh oder ein Teil davon lebt in den Sommermonaten auf den Almen und im Winter in den Stallungen des heimischen Hofes. Bei den Nutztieren handelt es sich vorwiegend um Rinder, aber auch um Pferde, Schafe oder Ziegen. Durch die Weidehaltung wird in den Sommermonaten zum einen die Arbeitsbelastung auf den Betrieben reduziert. Gleichzeitig trägt die Almwirtschaft zu einer gesunden Jungviehaufzucht bei, weil sich die Tiere in einer natürlichen Umgebung artgemäß verhalten und eine gute körperliche Konstitution entwickeln können.
Die extensive Bewirtschaftung der Almwiesen hat außerdem starke positive Effekte auf die Artenvielfalt: Hier hat sich ein eigenes Ökosystem entwickelt, das von der Beweidung durch die Tiere profitiert und zahlreichen Tier- und Insektenarten einen Lebensraum bietet. Insbesondere beherbergen Almen einen großen Reichtum an (Heil-)Kräutern, wie zum Beispiel Arnika. Ein Großteil der Almflächen gehört aufgrund der hohen Artenvielfalt zu Naturschutzgebieten oder hat gesetzlichen Schutzstatus (Bayerisches Naturschutzgesetz).
Daneben reduziert die Almwirtschaft die Gefahr von Bodenerosion, Muren und Lawinen. Nicht zuletzt spielen Almen auch als Naturerholungsgebiete für Urlauber und Wanderer eine bedeutende Rolle.
Quellen:
www.almwirtschaft.net
https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/almwirtschaft/272 (Lexikon der Geographie)