Streuobstbau

Der Streuobstanbau in Bayern ist eine über Jahrhunderte entstandene, nachhaltige Form des Obstanbaus. Beim Streuobstbau stehen die Bäume natürlich „verstreut“ in der Landschaft und sind willkürlich angeordnet. Bei dieser Anbaumethode wird nicht nur das Obst auf den Bäumen genutzt, sondern auch die Flächen unter den Bäumen als Wiesen, Weiden oder Mähweiden. Die umweltverträgliche Nutzung eines Streuobstbestandes schließt die Anwendung synthetischer Behandlungsmittel wie Pestizide und Dünger aus.


Streuobstbestände gehören mit vielen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Seit April 2021 wird der Streuobstanbau von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland geführt. Der aktuelle Streuobstbestand in Bayern wird auf knapp sechs Millionen Streuobstbäume geschätzt. Der bayerische Streuobstbau leistet einen erheblichen Beitrag zu Landschaftspflege und Naturschutz, ist Kulturgut und als Erwerbszweig sowie für Naherholung und Tourismus bedeutend.

Die Zahl der Streuobstbestände geht speziell seit den 70er und 80er Jahren stetig zurück. Daher wurde im April 2021 der so genannte „Streuobstpakt“ von Naturschützern, Landwirten, öffentliche Institutionen und Keltereien ins Leben gerufen. Sein wesentliches Ziel: den derzeitigen Streuobstbestand in Bayern zu erhalten sowie darüber hinaus zusätzlich eine Million Streuobstbäume neu anzupflanzen.


Quellen:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/streuobst/streuobstwissen/streuobstbau.html
https://www.stmelf.bayern.de/streuobstpakt#:~:text=Pr%C3%A4ambel-,Der%20Streuobstanbau%20ist%20in%20Bayern%20eine%20%C3%BCber%20Jahrhunderte%20entstandene%20Form,Immaterielles%20Kulturerbe%20in%20Deutschland%20aufgenommen