Carbon Farming

Carbon Farming ist eine regenerative Bewirtschaftungsform mit dem Ziel, die landwirtschaftlichen Böden in ihrer Fruchtbarkeit zu verbessern und unter anderem Klimagase aus der Atmosphäre im Boden langfristig zu binden. Spezielle Bewirtschaftungsmaßnahmen und -strategien sollen den Humusaufbau fördern und so den Kohlenstoffgehalt in den landwirtschaftlich genutzten Böden steigern.


Natürlicherweise speichern unsere Böden je nach Standort mehr oder weniger viel Kohlenstoff. Durch verschiedene äußere Einflüsse kann Kohlenstoff freigesetzt werden, wobei ein Fließgleichgewicht im Boden vorliegt. Die Klimaerwärmung selbst z.B. sorgt auch dafür, dass sich gewisse Abbauprozesse im Boden beschleunigen und Kohlenstoff freigesetzt werden kann. In diesen Umsetzungsprozessen bildet er gemeinsam mit Sauerstoff Kohlenstoffdioxid. Zu viel CO2 in der Atmosphäre führt zur Klimaerwärmung. Gleichzeitig gilt es nicht nur die Freisetzung von Kohlenstoff zu unterbinden und die Speicherung von Kohlenstoff zu fördern, sondern auch den Erhalt des Bodens über Erosionsschutz sicherzustellen.

Um Kohlenstoff im Boden zu binden, sind Pflanzen notwendig. Sie holen CO2 aus der Atmosphäre, brechen ihn in seine Bestandteile auf und binden dann den Kohlenstoff im Aufbau von Blättern oder Wurzeln sowie im Boden. Dieser Prozess heißt C-Sequestrierung.


Zu den Methoden der des Carbon Farming zählen:

  • bodenschonende Bearbeitungsverfahren zum Aufbau von Humus
  • speziell auf Humusaufbau abgestimmte Fruchtfolgen zur Regeneration des Ackerbodens
  • der Anbau von Pflanzensorten mit starker und tiefer Durchwurzelung des Bodens
  • der Anbau von Untersaaten zur Durchwurzelung und zum Erosionsschutz
  • die Einlagerung von Kohlenstoff durch Einbringen von Pflanzenkohle in den Boden


Eine standortangepasste teilweise zurückhaltendere Bodenbearbeitung schont gleichzeitig das stabilisierende Wurzelgeflecht und den bereits gebundenen Kohlenstoff im Boden. Zu den größten Herausforderungen gehört die Permanenz der Kohlenstoffbindung, denn nur eine dauerhafte Kohlenstoffeinlagerung kommt dem Klima zugute.

Carbon Farming ist Teil der Initiative der EU-Kommission zur Erreichung der Klimaneutralität. Ausbau und Förderung von Carbon Farming als „grünes Geschäftsmodell“ sowie die Integration der Kohlenstoffeinlagerung als sogenannte Negativ-Emission (z.B. in Form von Humuszertifikaten) in ein System zum Emissionsrechtehandel (ETS) werden derzeit intensiv diskutiert.


Quellen:

https://www.topagrar.com/themen/carbon-farming-12686221.html#:~:text=Was%20ist%20Carbon%20Farming%3F
https://www.thuenen.de/de/institutsuebergreifende-projekte/carbon-farming-und-klimalabeling/
https://www.zalf.de/de/aktuelles/Seiten/Pressemitteilungen/Opinion-Paper-Carbon-Farming.aspx