Waldregion Frankenwald
Durch seine Lage im äußersten Norden Bayerns wird der Frankenwald auch als die „grüne Krone Bayerns“ bezeichnet. Das Mittelgebirge im Nordosten von Franken grenzt direkt an Thüringen und ist die Fortsetzung des Thüringer Waldes.
Wie der Name vermuten lässt, ist der Frankenwald vor allem ein sehr waldreiches Gebiet. Nachdem gegen Ende des 19. Jahrhunderts fast der komplette ursprüngliche Bestand an Rotbuchen und Tannen abgeholzt worden war, wurden schnellwachsende Fichten gepflanzt, die auch heute noch die Erscheinung des Frankenwaldes prägen. Der Waldanteil liegt heute im Landkreis Kronach bei fast 60 Prozent, manche Gemeinden verfügen gar über einen Waldanteil von bis zu 80 Prozent.
Das Waldgebiet des Jahres
Völlig zu Recht wurde der Frankenwald vom Bund Deutscher Forstleute zum „Waldgebiet des Jahres 2017“ gewählt, als erstes Waldgebiet in Bayern. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Koexistenz verschiedener Nutzungsformen. Der Frankenwald dient als Lebensraum für eine reichhaltige Flora und Fauna, als Erholungsgebiet für den Menschen, als Schutzwald und nicht zuletzt als Arbeitsplatz und Holzlieferant.
Holz als Wirtschaftsfaktor
Die Forstwirtschaft hat im Frankenwald eine jahrhundertealte Tradition. Früher wurden die berühmten Frankenwaldtannen über den Main und Rhein auf Flößen bis nach Amsterdam transportiert. Das Holz wurde aber auch vor Ort in Sägewerken und Köhlereien verarbeitet. Zudem war es Grundlage für die ansässige Glas- und Porzellanindustrie. Doch auch der Boden des Frankenwaldes birgt einen Schatz. Der dort ruhende Schiefer ist noch heute die vorherrschende Dacheindeckung der Häuser im Frankenwald.
Schotten im Frankenwald
Doch der Frankenwald wartet noch mit einer weiteren Besonderheit auf: Seit mittlerweile fast 40 Jahren grasen auf den Wiesen rund um den Ort Kleintettau schottische Hochland-Rinder. Die anpassungsfähigen und relativ anspruchslosen Tiere sind perfekt dazu geeignet, der Versteppung ehemaliger Kulturflächen entgegen zu wirken. Mittlerweile sind die Tiere ein fester Bestandteil der Landschaft und die Pionierarbeit der schottischen Hochland-Rinderzucht Frankenwald GmbH ist Vorbild für ähnliche Ansätze in Deutschland und Österreich. Neben der Erhaltung der Landschaft sind die Hochland-Rinder aber auch Lieferanten für geschmackvolles Fleisch. Dieses wird unter anderem zu Wurstspezialitäten weiterverarbeitet, die im Hofladen in Kleintettau angeboten werden.
Arnika, ein wahrer Heilsbringer
Die Hochland-Rinder geben sich gerade in den Wintermonaten auch mit karger Kost zufrieden, genießen aber im Sommer die vielen Heil- und Wiesenkräuter, für die der Frankenwald berühmt ist. Sogar das sonst gefährdete Arnika-Kraut ist hier noch zu finden. Es gibt einen eigenen Arnikaweg, an dem die gelbblühende Arnika zu bewundern ist. Und in Teuschnitz kann man in einer eigenen Arnika-Akademie die Kräfte der ortsansässigen Heilkräuter kennenlernen.
Die perfekte Urlaubsregion
Kein Wunder also, dass der Frankenwald auch als Reiseziel überaus beliebt ist. Es gibt ein flächendeckendes Wandernetz und auch zu Wasser einiges zu entdecken. Zum Beispiel bei einer traditionellen Floßfahrt auf der Wilden Rodach. Mit dem Rad kann man etwa die Ködeltalsperre, den größten Trinkwasserspeicher Bayerns, umrunden. Auf dem Sattel geht es auf dem Mainradweg bei Kulmbach weiter. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Wehrkirche Zum Heiligen Geist in Grafengehaig oder die Festung Rosenberg in Kronach.
„Wanderbares Deutschland“ im Frankenwald
Der Deutsche Wanderverband verlieh der Region 2015 das begehrte Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“. Der Frankenwald ist somit die erste Region in Bayern, die sich so nennen darf. Das Aushängeschild ist dabei der FrankenwaldSteig, der auf insgesamt 242 Kilometern die ganze Vielfalt der Region in einem mehrtägigen Wandererlebnis vereint. Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt, sollte auf einen der 32 FrankenwaldSteigla zurückgreifen. Als Halbtagestouren angelegt, widmen sie sich jeweils einem typischen Thema des Frankenwaldes und machen so seine Schönheit erlebbar.
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