Bettelhochzeit

Die Bettelhochzeit ist ein alter bayerischer Faschingsbrauch, der bis heute in ländlichen Gebieten üblich ist. Früher feierten die Dienstboten und einfachen Leute gemeinsam, weil sie sich keinen Besuch auf einem der zahlreichen Faschingsbälle leisten konnten.
Bei der Bettelhochzeit werden zwei Männer – der kleinere als Bräutigam, der große Mann als Braut – im Rahmen einer absurden Zeremonie auf dem Misthaufen „verheiratet“. Sie bleiben für den Rest der Faschingszeit ein kurioses „Paar“.
Die weiteren Teilnehmer der Feier stellen die Gäste dar und schlüpfen zum Beispiel in die Rollen von Pfarrer, Bürgermeister, Verwandten oder „Verflossenen“ – je verrückter, desto besser. Zu einer vollständigen Bettelhochzeit gehören ein Hochzeitszug mit auffällig geschmückten Wagen, die obligatorische Trauungszeremonie mit närrischen Ansprachen und die anschließende Hochzeitsfeier.