Hochwertiges Fleisch kommt aus der Region!
Die Müller Gruppe zählt zu den leistungsfähigsten mittelständischen Unternehmen der süddeutschen Fleischwirtschaft, ist einer der größten Rinder- und Schweineschlachtbetriebe in Deutschland und unterstützt die Arbeit von „Unsere Bayerischen Bauern“. Geschäftsführer Süddeutsches Schweinefleischzentrum Stephan Lange spricht mit uns über Qualitätsstandards, Tierwohl-Maßnahmen und die Situation der Erzeuger.
Wie hat sich der Konsum von Fleisch über die letzten fünf bis zehn Jahre entwickelt?
Der Rindfleischkonsum hat sich in den vergangenen Jahren stetig positiv entwickelt. Dagegen ist der Schweinefleischkonsum in Deutschland derzeit eher rückläufig, da diese Fleischsorte grundsätzlich mit Imageproblemen zu kämpfen hat.
Welche Trends sehen Sie langfristig beim Fleischverzehr in Bayern – auch vor dem Hintergrund der Klimakrise? (Wird der Fleischkonsum bei Rind & Schwein zurückgehen?)
Unser Ziel ist es, die heimischen Verbraucher für eine gute Produktqualität aus regionaler Herkunft zu begeistern. Von der Ferkelerzeugung über die Mast in der Region bis zur gesamten Vermarktung müssten dabei auch die gestiegenen Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. „Fleischgenuss ohne schlechtes Gewissen“ ist die Devise.
Welches sind die Hauptargumente für den Einkauf von regionalem Fleisch? Und welche Rolle spielt das Qualitätssiegel „Geprüfte Qualität – Bayern“ dabei?
GQ-Bayern ist in der Vergangenheit immer ein sehr erfolgreiches Qualitätsprogramm gewesen. GQ-Bayern in Kombination mit der Angabe der ITW Haltungsstufe ist für den Verbraucher ein klares Argument für den Kauf von heimischem Fleisch. Und das wiederum heißt: Kurze Transportwege, geprüfte Qualität und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. GQ-Bayern mit Haltung sichert die Zukunft der Rinder- und Schweinehalter in Bayern.
Die Fleischerzeugung ist in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Wie lässt sich eine positivere Verbrauchereinstellung zum Produkt Fleisch und deren Erzeugung wiederherstellen?
Tierwohlaspekte und Produktqualität müssen stärker in den Fokus kommen. Die Müller Gruppe hat bereits vor Jahren ein eigenes Tierschutzmanagementsystem entwickelt und in ihren Betrieben eingeführt. Es sichert die Einhaltung und Weiterentwicklung der definierten Tierschutzkriterien bei den relevanten Prozessen.
Ihr Engagement bei Unsere Bayerischen Bauern e.V. ist ein klares Bekenntnis zur regionalen Fleischerzeugung. Wie intensiv müssen Verbraucher sich die Beziehungen zwischen Ihnen und den Landwirten vorstellen?
Wir haben seit Jahren langfristige Liefer- und Abnahmevereinbarungen mit den bayerischen Erzeugern über deren Vermarkter, Erzeugergemeinschaften und Viehhandelsunternehmen. Zur Umsetzung der ITW-Haltungsformen hat die Müller Gruppe ein Vertrags- und Zuschlagmodell für eine zukünftige geschlossene Lieferkette von der Erzeugung bis in die Ladentheke entwickelt und aktiviert.
Was wünschen Sie sich von uns als Verein zur Unterstützung des heimischen Fleischmarktes bzw. der heimischen Fleischerzeuger?
Unser gemeinsames Interesse ist es, dem Verbraucher ein objektives Bild von der Schweinefleisch- und Rindfleischerzeugung in Bayern zu vermitteln, um für das hochwertige Produkt Fleisch eine entsprechende Wertschätzung zu erzielen. Wir glauben, dass der Verein mit innovativen und kreativen Kommunikationsmaßnahmen dazu beiträgt, insbesondere die Nachfrage nach regional erzeugtem Schweinefleisch zu verbessern. Das ist ein wichtiger Baustein für die Zukunftsperspektive der bayerischen Schweinehalter.