Wasserbüffelhaltung in Bayern

Der Europäische Wasserbüffel (Bubalus arnee f. bubalis) ist eigentlich eher in Italien oder Bulgarien zu Hause. In Deutschland hat sich der Haus-Wasserbüffel seit etwa 25 Jahren vor allem in drei Nutzungsrichtungen etabliert: in der Landschaftspflege, in der Fleisch- und in der Milcherzeugung. Es handelt sich um eine sehr spezialisierte Form der Nutztierhaltung, die nur von wenigen Betrieben ausgeübt wird.

Die Haltung der Büffel ist naturnah: Die Tiere stehen in der Regel das ganze Jahr draußen, auch im Winter. Kein Problem für die mächtigen Vierbeiner, die durch eine dicke Fettschicht vor Kälte geschützt sind. Wasserbüffel weiden gern auf nassen, feuchten Flächen, auf denen man mit Maschinen nur schwer vorankommt. So fressen sie sich gerne als „Landschaftspfleger“ durch schwieriges Gelände – eine echte Win-Win-Situation. Wasserbüffel haben deutlich härtere Klauen als ihre Verwandten, die Rinder. Deshalb bekommen sie selbst auf moorigen Böden keine Probleme und fressen und verwerten dabei sogar Gräser, die ein Rind stehenlassen würde. Dabei leisten sie auch noch einen Beitrag zum Vogelschutz. Denn sie schaffen neue Lebensräume und Brutplätze für verschiedene Arten von Wiesenbrütern, und die Vögel finden in den Ausscheidungen der Büffel Nahrung.

Im Alter von zwei Jahren und einem Gewicht von 400 bis 500 Kilogramm erreichen Wasserbüffel ihre Schlachtreife. Der reine Fleischanteil, der nach dem Ausbeinen übrigbleibt, liegt bei 180-220 Kilogramm pro Tier. Wasserbüffel-Fleisch gilt geschmacklich als Delikatesse. Es besitzt ein günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren und ist damit auch gut für Sportler und Diabetiker geeignet. Büffelmilch enthält mit sieben bis acht Prozent nahezu doppelt so viel Fett wie Kuhmilch. Aus ihr wird in Italien der traditionelle Mozzarella hergestellt.

Quellen:

https://www.arche-warder.de/tiere/europaeischer-haus-wasserbueffel/

https://www.bayerwaldbueffel.de/fleisch.html

https://www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/7_8_wasserbueffelbeweidung.htm