Straußenhaltung in Bayern

Straußenprodukte liegen im Trend – demzufolge sind in den letzten Jahrzehnten viele Straußenfarmen in Bayern entstanden: Etwa 45 gab es bayernweit im Jahr 2018. Für die Haltung der flugunfähigen Laufvögel ist allerdings viel Weideland nötig, daher wechseln manche Straußenfarmer nach einer gewissen Zeit wieder zum – lukrativeren – Ackerbau. Ein Gegenbeispiel ist die Straußen-Farm von Familie Engelhardt im Donaumoos – sie existiert bereits seit über 30 Jahren.

Obwohl Strauße ursprünglich aus warmen Regionen stammen und heute noch in Afrika südlich der Sahara heimisch sind, fühlen sich auch auf saftigen bayerischen Wiesen oder in einem Stall wohl. Ihr Futter ähnelt dem von Kühen und besteht aus Weidegras, Grassilage, Heu, Getreideschrot, Maissilage oder Ackerbohnen. Und als besondere Zugabe gibt es Kieselsteine – kein Scherz! Da Strauße keine Zähne haben und ihre Nahrung nicht kauen können, schlucken sie Steine, die im Magen das Futter zermahlen und so die Verdauung erleichtern.

Strauße werden im Auslauf gehalten. Dabei wird den Tieren eine Standweide von mindestens 2.500 Quadratmetern angeboten. Entscheidend ist, dass die Fläche ausreichend Futter bietet. Der Weideboden muss durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Schwere Böden scheiden für die Straußenhaltung aus. Der Stall wiederum dient den Tieren hauptsächlich als Wetterschutz und auf Wunsch zur Übernachtung.

Ihr Schlachtalter erreichen Strauße mit 15 bis 18 Monaten und einem Gewicht von 100 bis 120 Kilogramm. Sie sind besonders nachhaltige Nutztiere, die sich nahezu vollständig verwerten lassen. Ihre Haut wird zu Leder gegerbt, die Federn zu Schmuck verarbeitet, und das dunkelrote Fleisch wird zu Steak und Filet geschnitten oder zu Wurst- und Fleischwaren weiterverarbeitet. Mit den Eiern der Riesenvögel lässt sich nicht nur erstklassiges Rührei zubereiten, sie werden auch zu Nudeln oder Eierlikör verarbeitet.

Quellen:
https://www.lvbgw.de
https://www.biothemen.de/Tier/gefluegel/strauss.html