Wie wird man Gärtner:in?
Wer Gärtner:in werden möchte, sollte einen qualifizierten Hauptschulabschluss haben. Die Chancen einen Ausbildungsvertrag zu bekommen, sind mit einem guten Realschulzeugnis oder Abitur noch besser. Ein höherer Schulabschluss erleichtert außerdem die berufliche Fortbildung. Angehende Gärtner und Gärtnerinnen sollten handwerkliches Geschick, ästhetisches Empfinden und natürlich Freude an der Arbeit mit Pflanzen mitbringen.
Was man lernt
Wie in den meisten handwerklichen Berufen dauert die duale Ausbildung (Betrieb und Berufsschule) zum Gärtner bzw. zur Gärtnerin drei Jahre. In der Fachrichtung Gemüseanbau wird alles über die Aussaat, die Kultivierung und Vermarktung von Knollen-, Blatt- und Fruchtgemüse sowie von Spargel, aber auch von Kräutern oder Zuchtpilzen vermittelt. Wichtig im Freilandanbau ist die Planung der Kulturen-Reihenfolge. Dabei müssen Gemüsegärtner:innen festlegen, wann die jeweiligen Pflanzen am besten hinter- bzw. nebeneinander ausgesät oder gepflanzt werden. Im sogenannten Unterglasanbau wird die gesamte Gewächshaustechnik gesteuert. Dazu gehört auch die Bewässerung und Düngung der Pflanzen sowie die Temperaturregulierung im Gewächshaus.
Die weiteren Fachrichtungen, für die sich angehende Gärtner:innen entscheiden können, sind Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau.
Wie es weitergeht
Ausgebildete Gärtner:innen aller Richtungen können sich nach entsprechender Praxiserfahrung für die Meisterprüfung anmelden. Mehrere Fachschulen bieten hierzu einen einjährigen Vorbereitungskurs an. Meist leiten Gärtnermeister und Gärtnermeisterinnen einen Betrieb oder sind selbstständig. Außerdem dürfen sie Lehrlinge ausbilden.
Eine andere Möglichkeit ist die Fortbildung zum:zur „Staatlich geprüften Techniker:in“. (Fachrichtung Gartenbau oder Garten- und Landschaftsbau). Nach einem Jahr können sich ausgelernte Gärtner:innen für die diese zweijährige Weiterbildung an einer Fachschule für Gartenbau einschreiben.
Durch Lehrgänge gibt es die Möglichkeit, sich zur Fachagrarwirtin bzw. zum Fachagrarwirt weiterzubilden. Dabei stehen verschiedene Spezialisierungen zur Auswahl, von Baumpflege und -sanierung über Erneuerbare Energien bis hin zu Rechnungswesen.
Den besonders wissbegierigen Gärtner:innen stehen auch verschiedene Studiengänge (bspw. Gartenbau, Landschaftsbau oder Landschaftsarchitektur) an Fachhochschulen und Universitäten offen. Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung und Fachschulen erhalten in Bayern dabei den direkten Zugang zur Hochschule oder Universität, auch ohne vorheriges Abitur.
Eine Kombination aus Ausbildung und Studium stellt das duale Verbundstudium dar. In insgesamt nur rund 4,5 Jahren kann der akademische Abschluss Bachelor of Science sowie der Ausbildungsabschluss als Gärtner:in erworben werden.